Wasserspiele für Katzen interessieren die Luzi nicht

Was tut man nicht alles für das liebe Katzentier, damit es leichter durch den Sommer kommt. Den kühle Platz dank nassem Handtuch fand die Luz ja noch ziemlich gut. Aber Wasserspiele für Katzen? Muss das sein?

Katzen können nicht schwitzen

Das Problem für Katzen in unseren neuerdings so heißen Sommern: Sie können nicht so richtig schwitzen. Schweißdrüsen haben sie nur an Körperstellen, die nicht oder kaum beharrt sind. Dazu gehören vor allem die Pfoten. Ein bisschen geht aber auch an den Zitzen, rund um den After und an den Kinnwinkeln.

Kater Joschi und Cobi verbringen im Sommer viel Zeit auf dem Balkon. Ob Wasserspiele für Katzen sie begeistern könnten? foto: Romy
Wasserspiele für Katzen? Die Kater dösen lieber auf ihrem Balkon. foto: Romy

Deshalb suchen die meisten Katzen im Sommer schattige Plätze auf und tun gar nichts. So die Luzi: Die verbringt ihre Tage als Bettvorleger und schläft die meiste Zeit.

Die Herren Kater Joschi und Cobi hingegen hängen den ganzen Tag auf ihrem Balkon herum.

Dabei bevorzugt Joschi eigentlich den Platz auf der Bank, die dort steht. Stundenlang liegt er dort unter einer zum Zelt gespannten Decke, die ihm als Sonnenschutz dienen soll.

Doch natürlich wird es darunter sehr heiß. Weshalb er sich zwischenzeitlich im Wohnzimmer auf den Boden legt und sich den Bauch vom Laminat kühlen lässt.

Ob Joschi oder Cobi Katzen sind, die sich für Wasserspiele begeistern können, ist so nicht bekannt. Von Luzi jedoch weiß ich, dass sich ihre Begeisterung in absoluten Grenzen hält.

Wasserspiele nicht für alle Katzen interessant

Kürzlich fragte ein Leser in seinem Kommentar, ob wir bereits Erfahrungen mit Trinkbrunnen gemacht hätten. Ich schrieb zurück, dass die Kater einen hätten, der sie aber nicht interessiere.

Nun war ich mal wieder bei Romy und fragte noch einmal nach. Woraufhin Romy mir den Trinkbrunnen anbot (vielleicht könne Luzi damit ja was anfangen). Und ihr Freund bemerkte, dass das Ding so unangenehm laut sei – ihn würde wundern, wenn sich überhaupt eine Katze dem Ganzen nähern wolle.

Nun mag es bestimmt auch leisere Trinkbrunnen geben. Und Katzen, die sich davon angezogen fühlen, sei es zum Trinken oder für Wasserspiele. Unsere Süßen zählen hingegen nicht dazu.

Es muss ja aber auch nicht gleich ein strombetriebenes Gerät sein. Eigentlich reicht ein kleiner »Swimming Pool«. In dem soll dann aber nicht die Katze schwimmen, sondern irgendetwas, das die Katze dazu animiert, mit ihrem Pfötchen danach zu tatschen.

Zu einem früheren Zeitpunkt hatte ich das Prinzip schon mal mit einem viel kleineren Gefäß ausprobiert. In der Wasserschale meines Wüstentiers hatte ich ein leeres Töpfchen eines Teelichtes mit ein paar Leckerli an Bord schwimmen lassen. Mit dem Ergebnis, dass Luzi nicht verstand, wozu das Ganze gut sein soll.

Immerhin hätte ich ihr das Leckerli ja auch ohne Wasser drum herum geben können, oder?

… ein Blumentopf-Untersetzer, Tischtennisbälle und ein Plastikdeckel

Nun habe ich der Idee der Wasserspiele für Katzen noch einmal eine Chance gegeben und dafür zwei Utensilien besorgt:

  • einen Blumentopf-Untersetzer (28 Zentimeter Durchmesser und relativ tief) und
  • eine Packung Tischtennisbälle.

Kostenfaktor: circa zwei Euro fuffzig.

Das allein reicht aber nicht aus. Um das Interesse meiner verfressenen Katzenseniorin zu wecken, braucht es definitiv was Leckeres. Und das wiederum braucht ein Bötchen.

Als Bötchen kamen inzwischen mehrere Dinge zum Einsatz. Im Bild oben ist es der Plastikdeckel eines Joghurts. Angefangen hatte ich mit einem Deckel für Dosenfutter. Und am lustigsten war ein kleines Aufbewahrungsdöschen.

In diese kleine Dose, die einst mal dem Einfrieren von Kürbispüree gedient hatte, passt nämlich genau eine Luzi-Schnüss. Das weiß ich, seitdem Luzi ihre Nase samt Mäulchen in diese Dose gesteckt und damit durch das Wasser gefuhrwerkt hat. Und bei dieser Aktion – tadaa! – kam tatsächlich auch mal ein Pfötchen zu Einsatz.

Ob sie dabei tatsächlich Abkühlung erlebt hat, wage ich zu bezweifeln. Gefallen hat ihr die nasse Pfote definitiv nicht (»Igitt, Wasser!« schallte es in meinen telepathischen Ohren). Getrunken hat sie ganz sicher auch nichts. Und noch nicht mal von den Leckerli hat sie was gehabt. Denn entweder kam sie nicht richtig ran (Dose) oder die Leckerli fielen ins Wasser (Plastikdeckel) und waren somit uninteressant.

Tägliches Bürsten effektiver als Wasserspiele für Katzen

Effektiver als Wasserspiele: das tägliche Bürsten. Im Bild das Ergebnis eines Tages.
Die Ernte eines Tages

Unterm Strich komme ich immer wieder zu der Erkenntnis, dass ich einer Katze wie der Luzi am besten mit täglichem Schönheitsprogramm helfen kann.

Zwar mag dichtes Fell isolieren. Vor Kälte ganz sicher, vielleicht sogar ein klein wenig vor Hitze. Aber alles in allem macht die viele Unterwolle einer Katze im Sommer doch sehr zu schaffen.

Also unterstütze ich Luzi im Sommer nahezu täglich bei der Fellpflege. Als Seniorin, die wegen ihrer Arthrose nicht mehr so beweglich ist, erleichtert ihr das die Arbeit sehr. Ich würde es aber auch bei einer jüngeren Katze tun.

Ich meine, man schaue sich mal das Ergebnis von einem Tag an. Soll das etwa alles im Katzenbauch landen? Besser nicht. Besser, es landet in meiner kleinen Zupfbürste. Mit der lässt sich gut arbeiten und die Luz genießt es zudem. Und je mehr sie dabei schnurrt, umso größer mein Ertrag.

Mit anderen Worten: Ja, es mag auch unter Katzen echte Wasserratten geben, die Wasserspiele entsprechend lieben. Es gibt ja auch Katzen, die sich freiwillig der Hitze ausliefern (siehe Joschi) und es genießen.

Für alle anderen wie die Luzi muss man sich was Besseres einfallen lassen. Ich denke, das ist die tägliche Fellpflege, eine Kühlmatte und die leichte Luftzirkulation. Und natürlich reichlich Zeit und Gelegenheit für das Nichtstun.

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