Joschi und Luzi verliefen sich im Wald

Joschi und Luzi verliefen sich im Wald.
Es war so finster und auch so bitterkalt.
Sie kamen an ein Häuschen, voll Katzenfutter – schön!
Und einer Hexe, die ließ sie nicht mehr geh’n.

frei nach: Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald, Kinderlied nach dem Märchen der Brüder Grimm

Joschi und Luzi, die gemeinsam im Wald unterwegs sind? Und sich dabei offensichtlich auch noch gut verstehen? Da sind mit mir wohl die Pferde durchgegangen!

Das sah offenbar auch Romy so. (Ironie an) Wie immer maximal begeistert von meinen Luzi Songs (Ironie aus) kommentierte sie:

Das Schönste an dem Song ist, dass Luz und Joschi gemeinsam etwas unternehmen und sich anscheinend gut verstehen. <3

Romy, voller Euphorie

Damit meinte sie wahrscheinlich die zweite Strophe. In der ich unseren Süßen das schwere Schicksal von Hänsel und Gretel erspart habe.

Hänsel und Gretel versus Joschi und Luzi

Hänsel und Gretel verlaufen sich nicht einfach so im Wald. Ihre Eltern haben sie ausgesetzt – und dies gleich zweimal in Folge. War beim ersten Mal noch eine Steinspur hilfreich, um wieder nach Hause zu finden, mag dies beim zweiten Mal, diesmal mit Brot, nicht klappen.

Diesen schon recht gruseligen Part lässt das Kinderlied aus. Da geht es gleich zum Haus der Hexe, die kein Katzenfutter, sondern reichlich Lebkuchen hat. Das ganze Haus besteht gar daraus! Auf die Lebkuchen steht die Hexe selbst aber nicht. Sie ist nämlich eine Kannibalin und hat es auf den Hänsel abgesehen. In einem Käfig will sie ihn mästen, um ihn dann in ihrem Ofen knusprig zu backen.

Das jedoch wollte ich Joschi dann doch nicht antun. Außerdem fürchtete ich, dass Romy mir das übelgenommen hätte. Obwohl ich zugeben muss, schon das Bild vor Augen gehabt zu haben: Wie Joschi der sehbehinderten Hexe eine Kralle als Arm verkauft.

Zudem wollte ich der Luz weder zumuten, als Haushaltshilfe zu arbeiten, noch wollte ich sie zur Mörderin machen. Immerhin ist es die Gretel, die die Hexe in den Ofen stößt, der doch eigentlich für Joschi …äh… Hänsel gedacht war.

Also geht meine Version des Märchens etwas anders weiter.

Joschi und Luzi, Strophe 2

Die Hexe war schon alt und sah auch nicht mehr viel.
Daraus machten Joschi und Luzi schnell ein Spiel.
Der Joschi wurde zu ’nem Wolf, die Luzi gab ’ne Maus.
Darauf ließ die Hexe sie ganz schnell wieder raus.

Damit war ich schon mal ziemlich zufrieden. Und Romy gefiel es auch. Unsere beiden, die sich nie verstehen wollten, haben Spaß miteinander. Das kam gut an.

Allerdings nicht beim Joschi. Ich war vorhin bei ihm und habe ihm vorgesungen. War ihm ziemlich egal. Luzi hingegen spitzt immer die Öhrchen, wenn ich mal wieder mit einem alten Gassenhauer ankomme.

Joschi jedoch will immer nur das Eine von mir: Leckerli!!! Dabei geht er mit mir weit robuster um, als ich es von Luzi gewöhnt bin. Die würde mir nicht so deftig in die Finger beißen. Auch wenn sie mit ihren verbliebenen Zähnchen schon mal daran knabbert.

In der dritten Strophe geht es nun genau darum. Also um Futter. Nicht um Luzis weiches Mäulchen.

Joschi und Luzi, Strophe 3

Der Wald war noch immer kalt und dunkel war er auch.
Und die beiden Katzis hatten noch immer nichts im Bauch.
Sie liefen zu ’nem Teich und fingen einen Fisch.
Der kam sodann auf den nicht vorhandenen Tisch.

Jetzt muss mir eigentlich nur noch was für das Ende einfallen. Schließlich wollen wir unsere beiden Wohnungskatzen doch wieder zu Hause wissen.

Bei der Wikipedia lese ich nun was von einer späteren Version von Hänsel und Gretel aus dem Jahr 1819, in der eine Ente eine wesentliche Rolle spielt. Die trägt die Kinder über ein Gewässer, sodass die beiden leichter nach Hause finden.

Die Ente würde einerseits schon gut zu dem Fischteich passen. Auf der anderen Seite reden wir hier von Katzen. Auch wenn Joschi die Ente wahrscheinlich nicht vertragen (Futtermittelallergie!) und Luzi sie nicht mögen würde (Ente? Das ist ja wie Pute! Ih bah!) – überleben würde die arme Ente die Begegnung wohl trotzdem eher nicht.

Joschi und Luzi – noch fehlende weitere Strophe(n)

Naja. Ich arbeite noch daran. Aktuell dreht sich allerdings alles um mein Lieblingsmärchen. Diesem Thriller, in sich dem mein Role Model, das siebte und jüngste Geißlein, im Uhrenkasten versteckt und so dem Gemetzel des Wolfes entgeht.

Mal schauen, ob ich Der Wolf und die sieben Geißlein in einer Strophe erzählt bekomme. Mit einer Luzi in der Rolle der kleinsten Ziege. Und Joschi, der dem Wolf einen Wackerstein als Leckerli verkauft. Oder so ähnlich.

Das könnte sehr schön werden. Und würde gut passen. Immerhin stammt auch dieses gruselige Märchen von den Brüdern Grimm.

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