Sind euch schon mal eure Katzen im Traum erschienen? Bestimmt. Ich kann mir jedenfalls gar nicht vorstellen, dass man nicht von der liebsten Mitbewohnerin träumen kann. Nun habe ich kürzlich auch noch von Kater Cobi geträumt. Gründe dafür fallen mir eine ganze Menge ein. Im Traum spielten die aber gar keine große, Cobi dafür aber eine tragende Rolle.
Katzen im Traum – was würde Freud dazu sagen?
Eigentlich sollte ich es viel besser wissen. Freud und ich waren uns immerhin mal ziemlich nahe. Als ich noch an der Uni im Bereich der Psychosomatik gearbeitet habe, kannte jede/r meiner Kolleg/innen seine Schriften auswendig. Nur ich habe ihn weder gelesen noch studiert.
Also habe ich jetzt mal nachgeschlagen und finde folgenden Satz: »So drückt das Bild der Katze die ärgerliche Mißstimmung des Gemütes aus, […]« (zitiert nach: Das Traummaterial und die Traumquellen, Kapitel 5 in Die Traumdeutung von Sigmund Freud – Projekt Gutenberg). Im folgenden Kapitel Die Traumarbeit ist dann noch von Katzen im Zusammenhang mit Tierquälerei, mit Schlangen (als dem bedeutendsten Symbol für das männliche Genital, das durfte ja nicht fehlen) und mit einem Schimpansen die Rede.
Ich komme nicht umhin festzustellen, dass mir Freud da mal wieder nicht weiterhilft. In meinen Träumen mit Katzen, ob nun Luzi und jüngst Cobi, gibt es keine Missstimmung, keine Grausamkeit, kein männliches Genital und auch keine Affen.
Mein erster Traum mit Luzi
Ich werde nie meinen ersten Traum vergessen, in dem Luzi nicht nur auftauchte, sondern auch zu mir sprach.
Dummerweise habe ich vergessen, was sie zu mir gesagt hat. Ich war einfach zu überrascht davon, dass sie überhaupt sprach. In meiner Sprache, versteht sich, und nicht wie in sonst in ihrem Katzendialekt.
Außerdem war ich überrascht über ihr Aussehen. In diesem Traum war Luzi nämlich keine schwarze Katze, sondern eine Trikolor.
Viel mehr weiß ich leider nicht zu berichten. Wie das halt oft mit Träumen so ist. Im ersten Moment sind sie noch komplett da. Und kaum eine Sekunde später verblassen die Details. Definitiv hängengeblieben ist aber das klare Wissen um eine sehr hübsche dreifarbige Katze, die sehr eloquent über ihr Gefühlsleben gesprochen hat.
Luzi jagt Katzen im Traum
Dann gab es noch den Traum, in dem ich mit Luzi auf der Straße spazieren war. Das hat mich selbst als Träumende überrascht. Wie selbstsicher Luzi neben mir lief. Und wie wenig besorgt ich war, sie könnte im nächsten Moment eine Panikattacke bekommen und einfach wegrennen.
Und dann rannte sie doch plötzlich von mir weg. Allerdings nicht, weil sie sich vor irgendwas erschreckt hatte, sondern weil vor uns eine Gruppe von Katzen war. Die meinte sie mal aufmischen zu müssen.
Ich im Traum also hinter ihr her und dann … bin ich aufgewacht und war heilfroh, dass das Bärchen neben mir lag und schnarchte.
Luzi im Traum am Ort meiner Kindheit
Und dann gab es noch den Traum, in dem wir schon wieder gemeinsam auf der Straße unterwegs waren. Doch diesmal war es der Ort meiner Kindheit. Eine Straße, die ich als Kind unzählige Male entlanggegangen bin. Niemals jedoch mit einer Katze an meiner Seite.
Wieder lief Luzi vor mir weg. Scheint beides ein wichtiges Motiv für mich zu sein. Der gemeinsame Spaziergang, das vor mir Weglaufen. Doch in diesem Traum hatte ich mir zuvor Gedanken darüber gemacht, wie es wohl kommt, wenn ich nun mit einer Katze vor meinem Elternhaus erscheine. Dass Luzi plötzlich wie eine Wilde losrannte und quasi auf mein Elternhaus zustürmte, war für mich die Antwort auf meine Grübelei.
Cobi trägt im Traum einen Anzug
Zuletzt nun erschien mir Kater Cobi im Traum.
Anders als bei den Träumen mit Luzi drehte sich dieser nicht ausschließlich um ihn. Vielmehr handelte er von einem Treffen mit Romy.
Aus Gründen, die mir nicht mehr klar sind, konnten wir gar nicht miteinander reden. Stattdessen mussten wir uns irgendwie um ihre Wohnung kümmern. Was bedeutet, dass ich in der Küche stand und beim Spülen so ziemlich alles unter Wasser setzte, was sich nur irgendwie überfluten ließ.
Und dann schaute ich plötzlich zur Tür und sah, wie Cobi in einem dunkelgrauen Anzug vorbeiging.
Ich dachte: »Hä?« (im Sinne von: Seit wann zieht Romy ihren Katern Klamotten an???). Und dann dachte ich (als sei es das Naheliegendste von der Welt): »Ach ja, klar, der geht ja zu seiner Kommunion.«
Die Kommunion kann ich übrigens nur insofern erklären, dass ich vor vielen Jahren mal einen kleinen Jungen kannte, den sein Kommunionsanzug unfassbar gekleidet hat. Wirklich cool sah damit aus. Und mindestens mal so gut wie Cobi in seinem Anzug jetzt in meinem Traum.
Wenn Katzen träumen
Nun hatte ich begonnen damit, dass Katzen nicht nur uns Menschen im Traum erscheinen. Ich hatte auch gesagt, dass ich davon überzeugt bin, dass Katzen ihrerseits auch träumen.
Untersuchungen bestätigen die Annahme. Wie unter anderem von Spektrum erwähnt, gab es bereits in den 1960er Jahren ein Experiment, bei dem ein französischer Forscher die Muskelerschlaffung seiner Probandinnen verhindert hatte. Die Katzen liefen nun also während ihres REM-Schlafes herum und schienen gegen einen imaginären Rivalen zu kämpfen.
Mir vermittelt Luzi manchmal im Schlaf, dass sie jetzt unbedingt weglaufen will. Wie aus dem Nichts geht ein Zucken durch ihren Körper und vor allem druch ihre Hinterläufe … Uff, wenn sie in dem Moment auf mir liegt, ist das ist ein Tritt, der mich aber mal mächtig durchschüttelt.
In bester Erinnerung ist aber der Traum, aus dem war sie fauchend aufgesprungen. Zunehmend bedröppelt hatte sie sich dann umgeschaut und mir schließlich ein kleinlautes »Miau« geschenkt.
In dem Sinne: Miau, Cobi. Und versprochen, mein Süßer: Du musst nie zur Kommunion.