Schonkost für Katzen: kein Hühnchen mehr für Luzi

Es ist wirklich an der Zeit, dass ich diesen Beitrag zur Schonkost für Katzen überarbeite. Zumindest sollte ich ihn um einen wesentlichen Aspekt ergänzen. Denn Hühnchen steht nicht länger auf Luzis Speiseplan.
Warum? Siehe Update weiter unten.

Gekochtes Hühnchen kannte Luzi schon aus ihrer Zeit bei Romy. »Da steht sie total drauf«, hieß es. Also hatte ich mir vorgenommen, Luz diese Schonkost für Katzen auch immer wieder mal zu bieten.

Doch erinnere ich mich noch, wie ich ihr das erste Mal eine Hühnerbrust zubereitet habe. Die Vorfreude war riesig, als das tote Tier noch roh war. Mindestens genauso groß schien aber auch Luzis Entsetzen, als ich das Hühnerfleisch erst einmal in kochendes Wasser gab. Und von dem Resultat war sie schließlich alles andere als begeistert. Also schlief mein Engagement schnell ein.

Lecker Hühnerbrühe mit Fleischeinlage

Dass man Hühnerfleisch nicht roh anbieten sollte, war selbst mir als Vegetarierin bekannt. Bei meiner ersten Kochaktion für Luzi hatte ich es mit dem Keimabtöten aber vielleicht etwas zu gut gemeint. Ich erinnere mich jedenfalls noch an ein ziemlich drüsches Endergebnis. (Für alle Nicht-Kölner: Das Fleisch war sehr trocken.)

Als es später darum ging, dass Luzi kaum Wasser trinken mag, nahm ich die Idee mit dem Hühnchen wieder auf und bot ihr von der Brühe an. Wie gut das Fleisch ankam, das ich dafür gekocht hatte, weiß ich gar nicht mehr. Die Brühe allein fand Luz jedenfalls genauso uninteressant wie normales Wasser.

Noch viel später stellte ich dann fest, dass die Mischung es macht. Mit anderen Worten: Wenn ich für Luz Hühnchen koche, hebe ich immer eine gute Portion von der Brühe auf. Von der gebe ich dann über jede Portion Fleisch zwei oder drei Löffel. Auf diese Weise nimmt Luz also viel mehr Flüssigkeit zu sich, ohne dass sie es so richtig merkt. Gerade bei den aktuellen Sommerhitze ist das hilfreich.

Hühnerfleisch ist Schonkost für Katzen

Dass Hühnerfleisch tatsächlich als Schonkost für Katzen taugt, hatte mir unsere Tierärztin bestätigt, als sie zum Hausbesuch bei uns war. Zwischen diesem Termin damals und Luzis erster Zahn-OP lagen dann ein paar Wochen, und in der Zeit habe ich sie fast nur noch mit gekochtem Hühnerfleisch versorgt. Irgendwann hing der Maus das Huhn bald zu den Ohren wieder raus. Aber in der Phase, in der wir hier ziemlich auf dem Zahnfleisch gingen, war es wohl die beste Versorgung, die ich ihr bieten konnte.

Gekochtes Hühnchen gibt es auch immer dann, wenn Luz mal wieder allzu heftig gekotzt hat. Nach einem obligatorischen Fastentag gebe ich ihr dann statt des normalen Futters von dem Hühnchen. Ganz im Sinne einer Schonkost.

Mittlerweile habe ich auch raus, wie ich das Ganze zubereiten soll. Um selbst nicht zu sehr in Kontakt mit dem zu kommen, was ich nicht esse, besorge ich immer Innenbrustfilet. Die Stücke sind von überschaubarer Größe und schnell durchgegart. Auch habe ich inzwischen ein Gefühl dafür bekommen, sie zwar lang genug, aber auch nicht zu lange zu kochen.

Wenn die Katze für ihr Huhn quakt

Was dann folgt, ist der Akt des Zerrupfens und Portionierens, bei dem Luzi – spätestens! – ganz wuschig wird. Sollte sie bis hierhin noch nichts von allem mitbekommen – jetzt läuft sie ganz sicher in der Küche um mich herum und maunzt, was das Zeug hält.

Wobei sie genau genommen gar nicht richtig maunzt. Tatsächlich klingt es eher wie ein Quaken. Mmmmrrrrrquak! Mmmmrrrrquak! MMMMMRRRRRRQUAK!!!!!!!

Zuletzt hat sie dann sogar auch die Sportlerin in sich entdeckt. Tatsächlich ist sie in der Lage, sich auf ihre Füße zu stellen und so hochzustrecken, dass sie mit den Pfoten an den Schubladen-Knauf kommt. Nicht geschafft hat sie es allerdings bislang, sich an dem Knauf so festzuhalten, dass sie sich hochziehen könnte. Also musste nun das ein oder andere Mal die Schranktür daran glauben und wurde von ihren Krallen ordentlich bearbeitet.

Mit anderen Worten: Es kann nicht schnell genug gehen, dass ich ihr die ersten Stückchen gebe. Die nimmt sie am liebsten aus meiner Hand. Und daraus hat sich entwickelt, dass sie sich auch sonst das Hühnchen am liebsten wie Träubchen anreichen lässt. Miss Luzi macht in Sachen Huhn also einen auf Baby. Wie gut, dass ich nicht auch noch vorkauen muss…

Mit Möhrchen wird das Hühnchen zur echten Katzen Schonkost

Luzi kann ihrer Ansicht nach gerne darauf verzichten, aber so richtig Schonkost für Katzen wird das Ganze erst, wenn auch ein noch ein wenig Möhrchen dazukommt.

Die Möhre allerdings muss man dann schon verdammt lange kochen. Eine Stunde oder so. Denn dann sind Möhren für Katzen erst verdaulich. Und wenn die Katze auch noch Luzi heißt, gilt es, das so gänzlich totgekochte Gemüse bestmöglich unter dem Hühnchen zu verstecken. Aber egal, wie klein ich das Ganze zerdrücke und untermenge – Luzi schafft es trotzdem, so viel Möhre wie möglich im Napf zu belassen.

Besser schmeckt ihr da schon das Kürbispürree, dass ich ihr längere Zeit unter so ziemlich jedes Futter gemengt habe. Ob nun selbstgemacht oder als Babynahrung gekauft. Kürbispürree fand Luzi eigentlich immer akzeptabel.

Auf die Menge kommt es an

Beachten sollte man bei dieser Schonkost, dass sie für Katzen durchaus gehaltvoll ist. Mit seinen gut 100 Kilokalorien pro 100 Gramm hat so ein Hühnerbrustfilet mehr Energiedichte als das Fertigfutter, das Luzi sonst bekommt.

Allerdings scheint das Hühnchen auch ganz gut zu sättigen. Für Luz bedeutet das, dass 60 bis 70 Gramm Hühnchen locker 100 Gramm Normalfutter ersetzen. Das mag aber auch der Hitze geschuldet sein. Zur Zeit geht Ruhen und Schlafen halt über alles.

Update: Drei Jahre später

Alles, was ich vor drei Jahren zum gekochten Hühnchen als Schonkost für Katzen geschrieben habe, stimmt auch noch heute. Mit einer Ausnahme: Luzi bekommt kein Huhn mehr. Weder gekocht, noch in sonst irgendeiner Weise zubereitet.

Bestimmt ist das gekochte Hühnchen eine wunderbare Variante der Schonkost für Katzen, denen ihr sonstiges Futter auf den Magen geschlagen ist. Allein musste ich bei Luzi feststellen, dass sie davon gar nicht mehr gut aufs Klo gehen kann. Und das können wir hier nun überhaupt nicht gebrauchen.

Denn Luzis Problem ist es ja nicht, häufig Durchfall zu haben. Neben der Kotzerei ist es vor allem die Verstopfung, um die es bei ihren Verdauungsproblemen geht.

Kein Stuhlgang nach Huhn als Katzen Schonkost

Vor etwa einem Jahr war es mir erstmals aufgefallen. Luzi hatte mal wieder eine Gastritis gehabt und ich hatte mal wieder Hühnchen gekocht. Daraufhin war sie zwei Tage nicht aufs Klo gegangen.

Erklärt hatte ich mir das damals noch mit der einfachen Regel:

Wo nix oder nur wenig von oben reinkommt, kann unten auch nicht viel rauskommen.

Nur hatte sie aber doch eine gewisse Menge verspeist. Das wäre zumindest ein kleines Häufchen wert gewesen. Und zwei Tage ganz ohne Kotabsetzen ist einfach nicht gut. Dann kommt schnell Lactulose ins Spiel, die ja auch nicht immer so gut und schnell wirkt, wie man sich das wünschen würde. Und überhaupt sollte Schonkost nicht dazu führen, dass es mit dem Kacken noch schlechter als sonst klappen will.

Wenn es bei dem einen Mal vor einem Jahr geblieben wäre, hätte ich nicht angefangen, an dem Hühnchen zu zweifeln. Ich hatte die Episode eigentlich auch schon fast vergessen. Doch dann passierte es mindestens noch zweimal:

Gastritis -> Schonkost -> mieser Stuhlgang

Das fällt sogar dem verpeiltesten Hirn irgendwann auf. Vor allem wenn es dann auch noch zu solchen Eskapaden kommt wie nur ein einziges vermickertes Häufchen innerhalb einer Woche.

Das war letzten Herbst passiert. Und mir war daraufhin klar: Die so beliebte Schonkost für Katzen kann es für Luzi nicht mehr sein.

No more Chicken for my Chica-Luzi

Als Luzi dann zu Beginn dieses Jahres einmal mehr ganz besonders heftig gekotzt hatte und ich deswegen in unserer Tierarztpraxis anrief, hieß es wieder nur: gekochtes Hühnchen.

Als ich dann erklärte, dass das zu ausbleibendem Stuhlgang führt, nannte meine Gesprächspartnerin mir noch Magerquark und laktosefreien Joghurt als Alternativen.

Wider besseren Wissens habe ich beides mit Luzi ausprobiert. Aber natürlich hat sie wie früher bereits weder den Magerquark noch den Joghurt verspeisen mögen. Also kochte ich doch wieder Huhn. Mit dem Effekt, dass Luz nicht aufs Klo ging.

Was folgte, war ein großer Eingriff in Luzis Leben. Sie bekam ihre erste Dosis Cortison und ich stellte ihre Ernährung auf Monoprotein um. Ersteres hatte im positiven Sinne dramatische Folgen, die ich schon ausführlich geschildert habe. Und Letzteres ziehen wir als Schonkost-/Ausschlussdiät nun seit etwa zehn Wochen durch.

Monoprotein als Schonkost für Katzen:
9 ½ Wochen ohne Kotzen

Luzis Kacke-Kalender zeigt für 2023 dank Monoprotein Schonkost für Katzen neuneinhalb Wochen kein Kotzen
Rote Punkte bedeuten Kotzen. Dank Monoprotein Schonkost lange Ruhe.

9 ½ Wochen ohne Kotzen – gab es nicht mal einen Film, der so hieß? Nein, da ging es wohl mehr um Erotik… Aber vielleicht haben Kim Basinger und Mickey Rourke dabei auch gekotzt? Ich weiß es nicht mehr.

Luzi hat sich jedenfalls unter der Ernährung mit Monoprotein-Futter neuneinhalb Wochen nicht ein einziges Mal erbrochen. Und das hat es hier in den fünf Jahren, die wir nun schon zusammenleben, nicht einmal gegeben.

Vier Wochen ohne Kotzen, das haben wir schon geschafft. Aber niemals mehr als das. Und ich weiß das so genau, weil ich nach wie vor den Luzi Kacke-Kalender führe. In dieses Tagebuch trage ich nämlich nicht nur ein, ob und wann sie ihr Geschäft gemacht hat. Ich notiere auch die Kotzerei.

Nun stellt sich bloß noch die Frage, warum zum Henker sie neuneinhalb Wochen ohne Erbrechen auskam – und es nun wieder zuschlägt? Leider ist es nämlich nicht bei dem einen Ausrutscher geblieben.

Heute früh musste sie wieder würgen. Was rauskam, war etwas Spucke. Mit leicht rosigem Farbstich, der auf eine kleine Blutung durch das heftige Würgen hindeutet.

Früher hätte ich also direkt mit Hühnchen als Schonkost reagiert. Doch das ist nun keine Option mehr. Zwar reagiert Luzi auf Hühnereiweiß nicht allergisch (sie kratzt sich nicht und rupft kein Fell). Aber eine Intoleranz scheint es da wohl zu geben.

Mir bleibt also nur, ihr das Fasten selbst zu überlassen und ihr maximal kleine Portionen vom Pferd anzubieten. Und nach wie vor zu rätseln, was der Luzi immer wieder so auf den Magen schlägt. Allein ich habe keine Ahnung, was das sein könnte.

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