Flohsamenschalen für die Katze: erste Erfahrungen

Flohsamenschalen werden echte Wunderkräfte nachgesagt. Sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall sollen sie helfen. Beim Abnehmen auch. Überdies heißt es, sie schützen die Schleimhäute von Magen und Darm. Und das alles gilt nicht nur für den Menschen. Auch die Katze soll von Flohsamenschalen sehr profitieren. Also probiere ich das aktuell mit der Luz aus. Hier unsere ersten Erfahrungen.

Flohsamen oder Flohsamenschalen für die Katze?

Für eine, die selbst noch nie das Vergnügen mit Flohsamen oder derer Schalen hatte, stellte sich mir erst einmal die Frage, was ich kaufen soll. Schließlich gibt es beides im Handel, wobei Flohsamen preiswerter sind als ihre Schalen.

Gelernt habe ich dann, dass der Unterschied im Quellfaktor liegt. Dabei macht sich die Variante mit Samenkern gar nicht mal so schlecht: Flohsamen haben eine Quellzahl von 9. Das ist immerhin schon mehr als doppelt so viel wie die 4 von Leinsamen, die ich mir morgens ins Müsli mische.

Flohsamenschalen hingegen haben eine Quellzahl von 40! Mit anderen Worten: So eine kleine Flohsamenschale vervierzigfacht mittels Wassers ihr Volumen. Das nenne ich mal eine Hausnummer!

Also habe ich für die Luz die Schalen gekauft. Und war froh, dass es im Bioladen auch kleine Packungen gab. Schließlich reden wir hier von Flohsamenschalen für die Katze, und die braucht nicht so viel davon am Tag.

Wie viele Flohsamenschalen braucht eine Katze am Tag?

In Hinblick auf die Dosierung halte ich mich an die Vorgabe, die Romy für Kater Cobi erhalten hat.

Cobi ist ein nierenkranker Kater. Das ist wohl auch der Grund für seine Verdauungsprobleme. Zu denen gehört vor allem, dass das mit dem großen Geschäft oft nicht so klappen will. Und wenn es dann doch klappt, kann es passieren, dass gerade kein Klo in der Nähe ist.

Warum es bei Luz und dem großen Geschäft aktuell mal wieder nicht so gut funktionieren mag, ist mir noch ein Rätsel. Früher lag es mal an ihren Zahnschmerzen. Heutzutage hat es wahrscheinlich mit der Arthrose zu tun.

Zuletzt aber kam auch wieder eine Gastritis hinzu, die sich gewaschen hatte. Woher Luzi die nun wieder hatte, kann ich leider nicht sagen. Stress gab es hier zuletzt nicht. Einzig könnte ich mir vorstellen, dass ihr das Zeel, das ich ihr gegen die Arthrose gegeben habe, doch nicht so gut bekommen ist… Aber wer kann das schon so genau sagen.

Nun aber geht es erst einmal darum, dass Luz wieder ihr Geschäft regelmäßig erledigt. Und da war die Frage, was unsere Tierärztinnen Romy für Cobi empfohlen haben. Die Antwort lautet:

einen halben Teelöffel Flohsamenschalen für die Katze am Tag.

Was dem Cobi helfen soll, kann der Luz nicht schaden, dachte ich mir. Und deshalb bekommt Luzi nun auch einen halben Teelöffel Flohsamenschalen am Tag.

Flohsamenschalen vor Verzehr quellen lassen

Nun las ich, dass man die Flohsamenschalen auf jeden Fall vor dem Verzehr quellen lassen soll.

Man gibt sie also nicht einfach so über das Katzenfutter, sondern lässt sie zuvor in ein wenig heißem Wasser baden. Bestimmt funktioniert es auch mit kaltem Wasser. Dann allerdings scheint es länger zu dauern. Hier las ich was von zwei Stunden. So viel Zeit haben die Luz und ich morgens aber nicht.

10 bis 20 Milliliter heißes Wasser auf einen halben Teelöffel Flohsamenschalen – und binnen weniger Minuten hat sich das Volumen der Schalen schon vervielfacht. Aus dem trockenen Pulver entsteht eine transparente Masse, die an Gelatine erinnert.

Die erste Hälfte dieser gallertartigen Substanz gebe ich dann in Luzis erstes Futtertütchen des Tages (und die zweite Hälfte entsprechend in Luzis zweite Ration). Obendrauf gebe ich dann noch etwas Wasser hinzu. Denn Luz trinkt nicht allzu gerne. Die Flohsamenschalen stehen aber auf Wasser und brauchen dies auch im Darm der Katze, um weiter quellen und so den Kot auflockern zu können.

Da Luz ihr Futter in kleinen Portionen bekommt, bekommt sie nun also auch die Flohsamenschalen quasi »Dröpje voor Dröpje«. Auf dass so qualitativ hochwertige Haufen entstehen.

Flohsamenschalen gut für die Magenschleimhaut

Nun habe ich in der Zwischenzeit mit mehreren Menschen über ihre Erfahrungen mit Flohsamenschalen gesprochen. Und dabei war auch die Rede davon, dass diese Wunderflöhe gut für die Schleimhäute von Magen und Darm sein sollen.

Das wäre im aktuellen Zustand natürlich extrem wünschenswert für die Luz. Was auch immer da ihre Magenschleimhaut angegriffen hatte – zuletzt wirkte sie echt malad und hatte auch ihren ansonsten so guten Appetit weitgehend verloren.

Wenn sich nun im Nachhinein eine schützende Schleimschicht auf die angegriffene Schleimhaut legt, soll mir das nur recht sein.

Und großartig wäre natürlich, wenn diese schützende Schleimschicht auch längerfristig dafür sorgen würde, dass es gar nicht wieder zu einer Gastritis kommt!

Flohsamenschalen helfen beim Abnehmen – auch der Katze

Eine weitere Versprechung ist, dass die Flohsamenschalen beim Abnehmen helfen sollen. Weil sie so satt machen, heißt es.

Das mit der Sättigung liegt dann wohl daran, dass es sich bei Flohsamenschalen um Ballaststoffe handelt. Die zu verdauen ist halt nicht so leicht, auch nicht für Katzen. Und so meldet dann der Katzendarm an das Katzenhirn: »Hey, nicht nachstopfen, ich habe hier noch zu tun!«

Während der ersten Tage dachte ich, dass das bei Luzi mal so gar nicht der Fall ist. Nach Tagen, in denen es ihr wegen der Gastritis echt nicht gutging, hatte sie offenbar Nachholbedarf. Jedenfalls hat sie trotz der Wunderflöhe gefuttert, als gäbe es kein Morgen.

Nun aber, ein paar Tage später, scheint Luz die Wirkung zu spüren. Zum ersten Mal in unserer gemeinsamen Geschichtsschreibung ist sie der Meinung, dass zwei Tütchen Diätfutter am Tag reichen könnten!

Okay, es gibt neben den zwei Tütchen auch noch etwas Trockenfutter. Das hat von Haus aus von dem Flohsamenzeug in sich. Dieses Trockenfutter lasse ich nun auch immer in heißem Wasser quellen und gebe Luz dann ein Schälchen davon. Schließlich fehlen ihr die Zähne, um das TroFu im trockenen Zustand gut zerkauen zu können.

Wir haben also eine echte Chance, dass die Dame über die nächsten Wochen hinweg tatsächlich langsam abnehmen könnte. Halleluja!

Flohsamenschalen: Wirkung in Sachen Stuhlgang

Interessant ist nun zu beobachten, wie sich die Haufen verändern, die Luz so produziert.

Aus den kleinen Kötteln, die sie zuletzt oft hinterlassen hat, sind nun respektable »Zigarren« geworden. Die sind ja auch eigentlich nur Köttelketten. Aber waren solche Köttelketten, die ich von Luz auch schon kenne, bislang eher trocken und fest, so sehen sie jetzt lockerer und saftiger aus.

Oh Luz, dass ich mich mal in meinem Leben so mit Katzenkacke beschäftigen müsste, hätte ich früher nicht vermutet… Nun haben wir aber die besondere Situation, dass ich alles, was sie von sich gibt, in ihrem Klo finde. Sie ist halt keine Freigängerin, die ihre Geschäfte auch mal in Nachbars Garten hinterlässt. Und anders als Romy mit den Katern weiß ich immer, von wem der Haufen im Katzenklo stammt. Denn ich hinterlasse dort definitiv nichts…

Nun ist das Ganze aber auch mal nicht im Katzenklo gelandet, sondern direkt davor. Wie sie es geschafft hat, direkt vor dem Klo einen derartigen Haufen zu hinterlassen… Als hätte sie Holz gestapelt für ein Lagerfeuer… Es wäre fast ein Foto wert gewesen. Aber nein, das wollte ich dann doch nicht.

Ein wenig Lactulose brauchte es zuletzt allerdings noch für solche Wunderwerke der Kacke-Architektur. Ich hoffe aber, dass das nur dem Übergang dienen musste und die Flohsamenschalen fortan den Job bei meiner Katze übernehmen.

Flohsamenschalen: Nebenwirkungen bei der Katze

An sich gelten Flohsamenschalen auch bei Katzen als frei von Nebenwirkungen. Abgesehen davon, dass bei fehlender Flüssigkeit eben genau der falsche Effekt passieren kann. Nämlich dass es zur Verstopfung kommt.

Dabei geht es ja darum, dass es nicht (mehr) zur Verstopfung kommt. Oder, im umgekehrten Fall, dass es keinen Durchfall mehr gibt und der Kot nur etwas fester wird. So oder so braucht es genug Flüssigkeit, damit alles schön quellen kann. Etwas zusätzliches Wasser über das Futter zu schütten, kann also nicht schaden.

Wenn es tatsächlich eine Nebenwirkung gibt, dann ist es die Reaktion auf die Ballaststoffe. Bei der Verdauung dieser hartnäckigen kleinen Scheißerchen entsteht viel Luft. Und diese Luft will nach draußen.

Nun ist es bei Luz so wie bei den meisten Menschen: Die übelsten Pupse sind die leisen Schleicher.

Wir liegen da also zusammen gemütlich so auf unseren Bett – und wie aus dem Nichts steigt mir dieser gewisse Duft in die Nase. Hui! Und das immer wieder. Luz liegt da also gemütlich herum und pupst vor sich hin, ohne irgendein Geräusch dabei zu machen. Der olfaktorische Faktor aber hat sich gewaschen.

Bleibt mir nichts anderes als zu hoffen, dass sich der kleine Katzendarm im Laufe der Zeit an die neue Aufgabe gewöhnt. Und wenn er auch weiterhin Luft im Überfluss produzieren sollte, hoffe ich doch auf eine weniger beeindruckende Kopfnote dieses Parfüms.

Update Januar 2023

In der Zwischenzeit ist ein halbes Jahr vergangen, in dem Luzi – mit einer kurzen Auszeit von circa zwei Wochen – jeden Tag ihre Flohsamenschalen gefuttert hat. Dabei war das mit der Pupserei auch ziemlich bald vorbei.

Die Auszeit hatte im Zusammenhang mit einer Gastritis stattgefunden. Weil Luzi nicht nur viel gekotzt, sondern in der Woche auch nur ein einziges großes Geschäft produziert hatte, standen die Flöhe im Verdacht, nicht mehr ihre Arbeit zu leisten. Damals gab es also Lactulose statt Flohsamenschalen.

Nun Anfang des neuen Jahres hatten wir fast dieselbe Situation. Wieder viel Kotzerei bei nur geringer Tätigkeit auf dem Katzenklo. Es brauchte also einmal mehr Lactulose. Und wenn ich die gebe, lasse ich nun die Flohsamenschalen weg. Vielleicht ein falscher Schluss von mir, aber ich hatte den Eindruck gewonnen, dass beides auf einmal die Sache nicht wirklich verbessert.

Auch stellt sich mir nach all den Jahren immer noch die Frage, was zum Teufel tatsächlich die Verdauungsprobleme bewirkt. Eigentlich sollte eine Katze keine Flohsamenschalen benötigen. Schon erst recht keine Lactulose. Anfangs hieß es mal, es seien die Zahnschmerzen, die an allem schuld seien. Mittlerweile soll es die Arthrose sein.

Aber vielleicht hat doch alles mit einer Futtermittelunverträglichkeit zu tun? Das teste ich zur Zeit aus. Noch haben wir uns nicht einigen können auf die eine Proteinquelle, die Luz fortan bekommen soll. Wildschwein fand sie ganz toll. Rind mochte sie auch. Von beidem konnte sie ganz wunderbar aufs Klo. Ich hätte aber gerne eine Quelle, mit der sie bislang noch nicht so viel zu tun hatte. Also testen wir Känguru und Pferd. So strange das auch klingen mag.

Flohsamenschalen menge ich ihr aber trotzdem weiterhin unter. Wir haben uns halt beide an die kleinen Scheißerchen gewöhnt.

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2 Kommentare

  1. Hallo Britta, auf der Suche nach Flohsamenschalen-Erfahrungen in und um Katzen habe ich deinen Blog gefunden und Tränen gelacht. Danke für diesen Beitrag und den Tipp.
    Das Foto deiner Luzi könnte meine Mira darstellen. Sie sehen sich von hinten sehr ähnlich.
    Liebe Grüße
    Sylvia

    1. Hallo Sylvia,

      deine Mira und meine Luzi könnten also einander Po-Double sein?! Das ist ja großartig!
      Wir melden uns, wenn die Tierärztin mal wieder meint, Fieber messen zu müssen 😀

      Viel Erfolg mit den Flohsamenschalen!
      LG, bk

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