Katzen Basiswissen: Nachwuchs, Kastration, Chip, Haftung

Kürzlich saßen wir bei einem Spieleabend zusammen. Am Tisch nur Menschen, die Tiere im Allgemeinen und Katzen im Besonderen lieben und schätzen. Okay, unter uns auch eine, die eher auf Hunde steht, aber das sei ihr verziehen. Denn gerade sie war es, die wissen wollte, wie lange Katzen eigentlich trächtig sind. Wir drei anderen warfen uns daraufhin nur verstohlene Blicke zu. Inspizierten dann ausgiebig unsere Schuhspitzen. Denn offenbar, so mussten wir feststellen, fehlt es uns an dem angemessenen Katzen Basiswissen!

Da das so natürlich nicht weitergehen kann (und weil die Hundefrau auch noch weitere Fragen gestellt hatte), hier nun also die passenden Antworten auf wesentliche Fragen rund um Katzen.

Basiswissen: Wie lange ist eine Katze trächtig?

Die Frage nach der Trächtigkeit von Katzen war schon an dem Abend dank Google schnell beantwortet: 67 Tage. Oder auch: Neun Wochen. Also im Prinzip gerade so lange wie Menschen. Nur halt in Wochen und nicht in Monaten. Das kann ich mir merken.

So ein Wert ist natürlich mit einem Plus/Minus zu sehen. Katzen sind ja auch keine Maschinen.

Die Antwort lautet also:
67 Tage plus/minus fünf Tage. Oder: neun bis zehn Wochen.

Daran schließen sich natürlich schnell weitere Fragen an, die auch zum Basiswissen rund um Katzen gehören.

Basiswissen: Wie viele Katzen kann eine Katze hervorbringen?

Spontan hätte ich gesagt: Vier! Also pro Wurf, versteht sich.

Vier, das ist in der Tat wohl ein guter Durchschnittswert. Wie viele Kitten eine Katze gebärt, hat unter anderem mit ihrer Rasse zu tun. Aber sicherlich spielt auch – wie immer im Leben – Individuelles eine Rolle.

Pro Wurf kann eine Katze drei bis sechs Kitten zur Welt bringen.

Wobei es beim ersten Wurf eher zwei bis drei Kätzchen sind. Das allerdings kann eine Katze schon im zarten Alter von nur einem halben Jahr.

Und das wiederum wirft die wichtige Frage auf:

Basiswissen: Wie viele Katzen kann eine Katze in ihrem Leben hervorbringen?

Zwei- bis dreimal im Jahr kann eine Katze trächtig sein und Kitten zur Welt bringen. Pro Jahr entstehen so also durchschnittlich zwölf kleine Katzen. Die ihrerseits allerdings auch bereits nach einem halben Jahr trächtig werden können…

Wir reden hier also von exponentiellem Wachstum. Ein Begriff, den auch die Letzte spätestens seit der Corona-Pandemie schon mal gehört haben sollte. Mit der Vermehrung von Katzen ist es also wie mit dem Reiskorn auf dem Schachbrett.

Stellen wir uns vor, bei dem Schachbrett ginge es nicht um die stete Verdopplung von Reis, sondern um Kätzchen. Mit einer Katze geht es los. Auf dem zweiten Feld sitzen zwei Katzen, auf dem dritten Feld vier, auf dem fünften Feld acht Katzen. Statt Reiskörner wären es auf dem 64. Feld also über 18 Trillionen Katzen.

Der europäische Kontinent reicht kaum für 18 Trillionen Reiskörner, zumindest wenn sie nicht meterhoch gelagert werden. Für 18 Trillionen Katzen wäre er wohl definitiv nicht groß genug. Blöd auch, dass Europa nicht genug Ressourcen hätte, damit diese 18 Trillionen Katzen ein sattes und gesundes Leben führen könnten.

Bleiben wir aber mal auf dem Teppich und in überschaubaren Zeiträumen. Sagen wir: drei Jahre.

Wie viele Katzen bringt eine Katze in drei Jahren hervor?
Die Berechnungen, die ich hierzu finden konnte, gehen von leicht unterschiedlichen Größen aus. Im Großen und Ganzen läuft es aber auf rund 500 Katzen hinaus. Aus denen binnen der nächsten beiden Jahre über 19.000 Katzen werden. Und nach zehn Jahren wären es rund 200 Millionen Katzen.

Dagegen kann nur ein Mittel helfen: Kastration.

Basiswissen: Wo herrscht Kastrationspflicht?

Für uns Menschen von bereits kastrierten Katzen spielt diese Frage gar keine große Rolle. Wir haben es uns nicht ausgesucht, dass unsere Katzen kastriert sind. Ich kann noch nicht einmal sagen, wer ursächlich für Luzis Kastration zuständig war.

Ich weiß nur: Spätestens ich hätte dafür gesorgt. Auch wenn Luz keine Freigängerin ist und somit gar nicht in die Verlegenheit kommt, ungewollt schwanger zu werden. Aber darum geht es ja nicht nur.

Ich kann mich erinnern, dass ich mal eine unkastrierte Wohnungskatze kannte, deren Lebensgefährte ein kastrierter Kater war. Wenn sie rollig war, reagierte er nur genervt. Wo sollte die rollige Maus dann mit all ihrer Energie hin – in einer kleinen Wohnung, die ihr Revier war?

Nein, eine ständig rollige Wohnungskatze ist keine gute Idee.

Und es ist sicherlich auch keine gute Idee, einen unkastrierten Kater in einer Etagenwohnung einzusperren. Zumindest stelle ich mir das sehr anstrengend vor, für alle Beteiligten. Immerhin gönnen sich selbst zwei kastrierte Gesellen wie Joschi und Cobi so ihre Rangkämpfe. Wer weiß, wie die beiden drauf wären, wären sie noch unkastriert!

Unkastriert würden unsere Süßen das Spiel als Wohnungskatzen ohnehin wahrscheinlich gar nicht mitspielen. Sie würden Freigang haben wollen. Und in dem Fall wären wir hier in Köln dazu verpflichtet, sie kastrieren zu lassen.

Kastrationspflicht herrscht hierzulande mittlerweile in sehr vielen Gemeinden, so auch in Köln. Wo genau noch, lässt sich beim Tierschutzbund nachlesen.

Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, zahlt übrigens erst einmal ein überschaubares Ordnungsgeld. Die nachhaltige Missachtung kommt dann aber – je nach Gemeinde – mit 1.000,- bis 5.000,- Euro wahrlich teuer. Gut so!

Allerdings gibt es noch immer viel zu viele Gemeinden, in denen Freigänger-Katzen auch unkastriert noch vor die Tür dürfen. Und das ist wahrlich keine gute Idee.

Basiswissen: Müssen Katzen gechippt und registriert sein?

Dieselbe Verordnung, die das mit der Kastration regelt, verlangt im Allgemeinen auch die Kennzeichnung und Registrierung von Freigänger-Katzen. In Köln gilt diese Pflicht seit dem Frühjahr 2018. Also so ziemlich genau seitdem Luzi bei mir lebt.

Einen kausalen Zusammenhang zwischen ihrem Revierwechsel und diesem Kölner Flyer konnte ich allerdings nicht feststellen.

Wichtig ist in dem Kontext aber zu wissen: Der Chip unter der Haut im Bereich der linken Schulter oder die Tätowierung am Ohr reicht als Katzenausweis nicht aus. Was es definitiv noch braucht, ist die Registrierung in einem der Haustierregister wie Tasso.

Ohne eine solche Registrierung nützt die ganze Investition in den Chip nichts. Dann können die Retter zwar feststellen, dass die Katze einen Chip trägt. Nur wissen sie dann immer noch nicht, zu wem sie sie wieder nach Hause bringen sollen.

Chip oder Tattoo sind für Freigänger Pflicht. Zudem sollte die Katze registriert sein. Dann klappt es auch mit der Wiedervereinigung, falls die Freigängerin mal vom Baum gerettet werden muss.

Basiswissen: Wer haftet für Schäden, die eine Katze anrichtet?

Schließlich warf die Hundefreundin noch die Frage auf, wer eigentlich für Schäden haftet, die eine Katze verursacht. Und dabei dachte sie nicht unbedingt an eine zerbrochene Vase bei der Nachbarin oder so. Ihr ging es zum Beispiel um die Verursachung eines Verkehrsunfalls. Also gleich die ganz dicken Bretter, die richtig teuer werden können.

Tatsächlich gelten Katzen wohl als viel harmloser als zum Beispiel Hunde. Für die es entsprechende Versicherungen gibt, die je nach Bundesland auch verpflichtend sind. Denn natürlich haftet immer der Mensch, zu dem der Hund gehört.

Und das gilt auch für Schäden, die Katzen verursachen. Auch für sie haftet ihr Mensch. Und der sollte eine Privathaftpflichtversicherung haben. Und zwar nicht wegen der Katze, sondern weil diese eine der wenigen Versicherungen ist, die wirklich wichtig sind. Gerade Personenschäden können unfassbar teuer werden.

Laut Verbraucherzentrale sind übrigens nicht nur Katzen, sondern auch Kaninchen, Vögel und im Zweifel sogar Bienen bei ihren Menschen mitversichert.

Gut zu wissen!

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