Alle Jahre wieder müssen Luz und ich uns was einfallen lassen, wenn Luzis Ex-Fürsorgerin Geburtstag hat. Immerhin war es Romy, die unsere Kleine aus dem Tierheim geholt und ihr ein neues Zuhause geschenkt hatte. Letztes Jahr gab es wahre Luzi Kunst, das war nun schwer zu toppen. Doch dann kam mir die Idee, für Romy ein höchst individuelles Memory Spiel zu erstellen. Finde die Luzi!, habe ich es genannt – und finde es einfach nur schön.
Finde die Luzi!
Hand aufs Herz: Die Spielkarten habe ich nicht selbst gebastelt. Und das Kästchen habe ich auch nur bemalt. Tatsächlich habe ich die Produktion der Karten einfach in Auftrag gegeben. Anbieter gibt es dazu so einige, so zum Beispiel über die bekannten Drogeriemärkte. Aber auch der große deutsche Spielehersteller, der sich die Wortmarke Memory hat schützen lassen, bietet diese Möglichkeit an.
Nun ist es schwierig, über das Spiel, das jedes Kind kennt, zu sprechen, ohne diesen geschützten Begriff zu benutzen. Oder würde mich jemand verstehen, wenn ich hier von einem Nullsummenspiel mit perfekter Information erzähle? Sicherlich nicht. Helfen könnte vielleicht »Memo Spiel«. So zumindest bezeichnet es der Fotomarkt, bei dem ich das Ganze habe produzieren lassen.
Das Spiel an sich heißt nun also Finde die Luzi!, folgt aber dem bekannten Spielprinzip. Abgesehen davon, dass man sich zum Schluss beim Unentschieden mit dem Vortrag eines Luzi Songs den Sieg noch sichern kann. Aber das alles sollte dem großen deutschen Spielhersteller egal sein. Denn ich verkaufe Finde die Luzi! nicht, habe es als individuelles Memory Spiel nur verschenkt.
Individuelles Memory Spiel selbst erstellen
Nun kann man so ein Nullsummenspiel mit perfekter Information aber durchaus selbst erstellen. Ich habe das auch schon mal gemacht. Und das geht so.
Das Material
Für das Erstellen eines individuellen Memory Spiels braucht es:
- dicke Pappe, ausreichend für 50 Kärtchen (4 x 6 cm zum Beispiel)
- 2 x 25 Fotos in passender Größe
- transparente Dekofolie (zum Beispiel d-c-fix)
- Filzstifte
Außerdem braucht es für das Basteln:
- einen Farbdrucker
- einen Cutter
- ein Lineal
- Klebstoff (bestenfalls als Stick)
Und möchte man dann auch noch eine hübsche Verpackung, helfen:
- eine kleine Holzschatulle
- Acrylfarben und Pinsel
Die Bildauswahl
Besondere Aufmerksamkeit sollte man meines Erachtens auf die Bildauswahl richten. Im Falle von Finde die Luzi! sprechen wir hier schließlich von immer wieder demselben Fotoobjekt: Luzi. Und da kann ich gar nicht sagen, wie viele Fotos ich von ihr habe, die sie in besonders niedlichen Schlafpositionen zeigen.
Doch was soll das dann für ein Spiel sein? Luzi als Schnecke, das linke Pfötchen vor den Augen – im Gegensatz zu Luzi als Schnecke, das rechte Pfötchen vor den Augen? Wer soll das spielen mögen?
Also braucht es trotz des immer gleichen Objektes ein wenig Vielfalt. Und da habe ich mich selbst sehr wundern müssen, wie schwer es mir gefallen ist, fünfundzwanzig sehr unterschiedliche Motive zu finden. Die gilt es, dann mit dem Farbdrucker in entsprechender Größe auszudrucken. Oder beim Fotoservice ausdrucken zu lassen.
Schneiden und Kleben: reine Fleißarbeit
Ich erinnere mich noch sehr gut, wie aufwändig es sein kann, fünfzig kleine Karten mit dem Cutter aus der Pappe zu schneiden. Und danach auch noch die fünfzig Fotos sauber auszuschneiden. Das kann schon mal einen langen Abend in Anspruch nehmen.
Dann gilt es, die Fotos auf die Kärtchen zu kleben. Bestenfalls mit einem Klebestick, damit der Klebstoff das Papier nicht zu sehr aufweicht und dies dadurch wellig wird. Das wäre dann der Job für den nächsten Abend.
Am dritten Abend könnte man sich noch den Rückseiten der Karten widmen, sonst bleiben die hässlich grau. Dazu dienen die Filzstifte. Alternativ könnte man hierfür natürlich auch ein Motiv fünfzigmal ausdrucken, zuschneiden und aufkleben.
Und schließlich braucht es noch Laminierung. Schließlich sollen die Karten auch Spielabende mit Chips und Schokolade überleben. Dazu dient die transparente Dekofolie. Die will auch zugeschnitten werden, und zwar mit einer Zugabe, damit auch die Rückseite geschützt ist. Bei Karten mit einer Größe von 4 x 6 Zentimetern würde ich Stücke von mindestens 9 x 7 Zentimeter zuschneiden.
Die Folie setzt man dann an einer der langen Kanten der Karte an, umwickelt die Karte und entfernt mit dem Cutter die überstehende Folie. Damit das alles ein sauberes Ergebnis liefert, können schon mal zwei Abende ins Land streichen.
In der Anzahl der für das Erstellen so eines individuellen Memory Spiels nötigen Abende kann man dann schon auf die Idee kommen, es beim Fotoservice des Vertrauens produzieren zu lassen. Oder bei dem Spielehersteller. Der liefert die hübschere Verpackung, ist aber ungleich teurer.
Der Hauptgrund, warum ich Finde die Luzi! nicht selbst gebastelt habe, liegt aber an dem fehlenden Farbdrucker. Muss ich die Fotos erst noch drucken lassen, rechnet es sich einfach nicht mehr.
Individuelles Memory Spiel mit Katze
So oder so: Ich bin definitiv neidisch auf dieses Geschenk. Und auch Luzi fand es gut. Aber leider ist das Ganze ein unveräußerliches, nebenbei auch unbezahlbares Unikat. Wir können also nur hoffen, dass Romy öfter mal vorbeikommt und das Spiel mitbringt. Mal schauen, wer sich dann als echter Memory-Champ erweist.
Ich tippe auf Luz. Sofern wir die Karten vorher mit Leckerli-Duft paarweise parfümieren, sollte wir gegen sie keine Chance haben.