Nun ist sie vorbei, die Fußball WM, und natürlich haben auch hier Katzen mal wieder eine Rolle gespielt. So ist auch die Luz nicht verschont geblieben und musste sich das Ganze mit mir zusammen anschauen. Mit dem Ergebnis, dass nun auch die Luz wieder ins Training eingestiegen ist.
Was hat die Fußball WM mit Katzen zu tun?
Böse Zungen könnten fragen, was die Fußball WM mit Katzen zu tun hat. Die Antwort lautet: Mehr, als man denken mag!
Wie in den meisten Ländern leben auch in Katar viele Katzen auf den Straßen. So haben die sich auch rund um die Stadien und die Spielerquartiere eingefunden. Immerhin waren da immer viele Leute unterwegs, von denen man ja was zu futtern abstauben könnte.
Unbemerkt ist das nicht geblieben. So erwies sich eine Katze als besonders interessiert an der Pressekonferenz des brasilianischen Teams. Ob sie ein Wörtchen mitsprechen oder sich nur alles mal aus der Nähe anschauen wollte, ist nicht bekannt. Bekannt ist jedoch, dass der Pressesprecher der Brasilianer sie arg grob vom Tisch beförderte. Ein großer Aufreger im Netz!
Ein Kater namens Dave hingegen hat es zwei englischen Spielern angetan. Wenngleich Dave wohl nicht bei allen Kollegen gleichermaßen beliebt war, waren die beiden Spieler von Manchester City so begeistert, dass sie ihn adoptiert haben. Bleibt nur zu hoffen, dass die Begeisterung Daves notwendige Quarantäne überlebt.
Luzi und ich hatten von all dem nicht so viel mitbekommen. Obwohl wir – im Gegensatz zum allgemeinen Trend hierzulande – so manches Spiel der WM live gesehen haben. Und das, wo doch fast pünktlich zu Beginn der WM unser Kabelempfang hier im Haus ausfiel (und sich seitdem mangels eines kompetenten Technikers auch nicht wieder gezeigt hat).
Luzi liebt Fußball
Luzi liebt Fußball. Ihr tägliches Training mit dem Futterball haben wir dennoch irgendwann eingestellt. Denn wie ich immer wieder zu Luzi sage: »Das Leben ist nicht ein einziges Leckerli!« Bei all dem anderen notwendigen Training in Sachen Arthrose und der gleichfalls beliebten Leckerli-Jagd musste ich den Futterball aus dem Spiel nehmen. Miss Luzi würde sonst irgendwann platzen.
Nun aber – passend zur Katzen WM… äh… zur Fußball WM, für die sich die katarischen Streuner begeistern konnten, hat Luz auch mal wieder ihren Ball bekommen. Und dabei sind mir doch so einige Ähnlichkeiten mit unserem neuen Lieblingsspieler aufgefallen.
Nach dem frühen Ausfall des eigenen Teams, das vor allem mit seltsam anmutenden Protestaktionen auf sich aufmerksam gemacht hatte, mussten wir uns einen neuen Favoriten suchen.
Schnell haben wir uns da einen alten Hasen ausgeguckt: Lionel Messi. Und das lag nicht nur daran, dass seine Herren auch ihr erstes Spiel direkt verloren hatten.
Unsere Begeisterung für den Spieler aller Spieler liegt vor allem daran, dass Luzi und er so viel gemeinsam haben!
Was Luzi und Lionel Messi gemeinsam haben …
… tiefer Körperschwerpunkt
Da ist vor allem der tiefe Körperschwerpunkt zu nennen. Der macht es für seine Gegenspieler so schwer, gegen ihn zu verteidigen.
Tiefer Körperschwerpunkt? Na, davon kann Luz ein Lied singen! Und ich kann ein Lied davon singen, wie es ist, sie regelmäßig austanzen zu müssen.
Grund für den tiefen Körperschwerpunkt sind wohl die kurzen Beine, die beide haben. Ob auch bei Luzi wie bei Messi eine Hormonstörung schuld an den kurzen Beinen ist, ist allerdings aufgrund ihrer Herkunft aus dem Tierheim nicht überliefert.
… sehr schnell und wendig
Trotz oder gerade wegen seiner kurzen Beine gilt Messi als sehr schnell und wendig.
Auch wenn ich da Romy schon lachen höre (»Schnell und wendig? Die Luzi???«) – aber doch, ja, wenn Luzi will, dann kann sie sehr schnell und auch sehr wendig sein.
Vor allem bei der Leckerli-Jagd beweist sie mir immer wieder, wie reaktionsschnell sie noch immer ist. Wie oft scheitern meine Versuche, das Leckerli an ihrer Pfote vorbeizuschießen. Blitzschnell schlägt sie zu und ergattert sich so den Ball… äh, das Leckerli.
Und wenn ihr das nicht gelingt, kann die Luz noch immer sehr flink Haken schlagen und so das Leckerli erbeuten.
… starker linker Fuß
Lionel Messi ist ein Linksfuß. Er erzielt also die meisten Tore mit seinem starken linken Fuß. Er kann aber wohl auch mit rechts ganz gut das Tor treffen. Aber seine Zauberpfote… äh, sein Zauberfuß ist der linke.
Und was soll ich sagen: Luzi ist definitiv eine Linkspföterin! Zum Beweis: siehe Bild oben.
… gutes peripheres Sehen
Katzen haben ein größeres Gesichtsfeld als Menschen. Das heißt, dass ihr peripheres Sehen besser ist als das von uns Menschen. Wir schaffen etwa 180 Grad. Katzen hingegen bringen es auf 200 Grad.
Und so offensichtlich auch der Herr Messi. Man denkt, den Mitspieler dürfe er gar nicht sehen können – und schwupp! schon spielt er ihm einen seiner perfekten Pässe zu.
Da können auch WM Katzen nur staunen.
… die Kunst des Schleichens
Was mich aber wirklich überzeugt hat: Beide beherrschen die Kunst des Schleichens!
Was haben wir uns darüber gefreut, wenn der Herr Weltfußballer mal wieder über den Platz spaziert ist statt zu laufen oder gar zu rennen. Und wenn er sich auch noch irgendwo am Spielfeldrand hinter einem anderen Spieler versteckt hat, schlug unsere Begeisterung fast in Ekstase um. Zumal er sich dann – nahezu unbemerkt – wieder angeschlichen und maßgeblich ins Spiel eingebracht hat.
Gemächlich spazieren? Das kann die Luzi auch ganz toll. Sich irgendwo verstecken und nahezu unsichtbar sein? Darin ist die Luz großartig. Und seit wir ihr mal wieder die Krallen geschnitten haben, funktioniert das mit dem Anschleichen auch wieder ganz formidabel!
… beide fangen mit L an
Und für alle, die jetzt noch nicht überzeugt sind, dass Lionel Messi und Luzi ganz viel gemeinsam haben, nimm das:
Beider Vornamen fangen mit L an!
Wenn das kein überzeugendes Argument ist, dann weiß ich auch nicht.
Finale für echte WM Katzen
Schließlich hat unser intensives Pfotendrücken geholfen und Messis Team hat es tatsächlich bis ins Finale geschafft.
Aber nicht nur das: An diesem 4. Advent hat der Herr Messi seinen Lebenstraum erfüllt. In einem wirklich atemberaubenden Spiel, das im Elfmeterschießen entschieden wurde, hat sein Team gegen das der Franzosen gewonnen.
Boah, was waren wir WM Katzen erschöpft danach.
Luzi hatte in der Halbzeitpause selbst noch ein bisschen trainiert. Während ich noch froher Dinge war, die Nummer könnte nach den regulären zwei Stunden, die so ein Spiel seit der Katar WM neuerdings dauert, geschafft sein. Immerhin hatten in der ersten Halbzeit die Franzosen gar nicht mitgespielt.
Nach der Pause änderte sich bald aber alles. Plötzlich engagierten sich auch die französischen Spieler. Es fielen weitere Tore. Und es kam zur Verlängerung. Und dann auch noch zu besagtem Elfmeterschießen.
Zu diesem Zeitpunkt war die Luz längst auf meinem Schoß eingeschlafen. Was dazu geführt hatte, dass mir fast die Beine eingeschlafen waren. Der Rest von mir ist aber hellwach geblieben und hat sich zum Schluss sehr für den Herrn Messi gefreut.
Wie die anderen WM Katzen dieses Finalspiel überstanden haben, ist mir leider nicht bekannt.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!