Nun haben wir schon mein zweites Weihnachten mit Katze. Oder soll ich besser sagen: Nun haben wir schon das zweite Weihnachten, das Luzi mit mir als ihren Menschen verbringt? Ich weiß nicht, welche Erinnerungen sie an letztes Jahr hat. Meine sind dürftig bis gar nicht mehr vorhanden. Liegt vielleicht daran, dass wir letztes Jahr noch keinen Weihnachtsbaum hatten. Oder einen mit Katzengras und ein paar Leckerli gefüllten Jutesack.
Wie ist Weihnachten für Katzen?
Wie mag sich Weihnachten für Katzen anfühlen? Wahrscheinlich wie jeder andere Tag auch. Wenn es gut läuft. Vielleicht aber auch ein kleines bisschen verlassen. Weil ihre menschlichen Mitbewohner die Feiertage bei ihren Familien verbringen und sie dahin nicht mitnehmen können. Man müsste aber schon eine sehr Hunde-artige Katze sein, wolle man mitgenommen werden. Gut, wenn dann der bestellte Catsitter eine nette Nachbarin ist, die die Daheimgebliebenen schon kennen und mögen.
Ich hingegen habe an Weihnachten keine Verpflichtungen. Also kann ich tatsächlich davon sprechen, dass ich mein Weihnachten mit Katze verbringe. Oder: dass Luzi ihr Weihnachten mit ihrem Menschen verbringen kann. Was im Luz’schen Sinne ein Segen sein müsste. Denn wie wenig sie dieser Tage von Besuch hält, hat sie jüngst erst unter Beweis gestellt.
Fremder Weihnachtsbesuch im Revier
Wie auch letztes Jahr kam Romy zum Weihnachtsbrunch. Jetzt ist es ziemlich gemein, in diesem Kontext von fremdem Besuch zu sprechen. Immerhin reden wir hier von Romy. Also von jener (Tier)-Freundin, die Luz aus dem Tierheim geholt und ihr ein Zuhause geschenkt hat. Die mit Luzi zwei Jahre lang das Bett geteilt hat. Die Einzige, der Luzi zwei Jahre lang vertraut hat. Man sollte meinen, dass das was zählt. Doch da macht man die Rechnung ohne die Luz.
Unser Angstkätzchen hat nämlich eine Eigentümlichkeit: Sie mag immer nur einen Menschen zu einer Zeit. Und: Sie kann sich verdammt gut daran erinnern, wer sie zuletzt eingefangen und in eine Transportbox gesteckt hat. 2:0 gegen Romy.
So ganz erklärt das aber noch nicht Luzis zur Schau getragene Ablehnung. Zuletzt hatte sie sich zwar skeptisch und scheu gezeigt, wenn Romy zu Besuch oder zum Catsitten gekommen war. Beim Weihnachtsbesuch hingegen tat Luzi so, als wäre Romy mindestens mal ein Mann. Vielleicht sogar ein männlicher Handwerker. Also die schlimmste Form von Besuch, die es in ihrem Revier geben kann.
Nicht schön für keine der Beteiligten. Und auch mal so gar nicht im Sinne von O du Fröhliche. Aber naja, wir singen ja auch lieber Walking in a Luzi Wonderland…
Weihnachtsgeschenke für die Katz
Nun bringt Romy auch immer Weihnachtsgeschenke mit, wenn sie zum Brunchen kommt.
Letztes Jahr war das vor allem eine Der gestiefelte Kater DVD. Den ersten Teil hat Luz an Heiligabend tatsächlich noch mit mir zusammen geschaut. Dann hieß es Pfote runter für den hübschen Kater mit dem sexy Akzent. Sie verschwand ins Schlafzimmer und ich musste den zweiten Teil alleine schauen.
Nun haben Romy und ich durchaus auch so unsere Probleme mit dieser Verfilmung. Wir hätten beide das dicke Humpty Dumpty Ei nicht gebraucht. Auch nicht die Zauberbohnen oder das Luftschloss. Romy aber schmilzt immer dahin, wenn Katerchen seine Mama anhimmelt. Und ich freue mich immer wieder aufs Neue über die Szene, in der er breitbeinig in die Saloon kommt, um dann dort seine Milch zu schlabbern.
Wie gut, dass sich das Märchen im Original nachlesen lässt: Der gestiefelte Kater von den Brüdern Grimm. Schlaues Katerchen, das seinen Menschen zum König und sich selbst zum Minister macht.
Dieses Jahr gab es nun vor allem Seifenblasen mit Catnip. Sehr witzig, kannte ich noch nicht. Was Luz hingegen davon hält, weiß sie noch nicht so genau. Die ersten (sehr großen) einzelnen Seifenblasen schien sie gar nicht wahrgenommen zu haben. Dann aber gab es eine Salve vieler kleinerer Blasen, die sie aus der Fassung gebracht haben. Flugs rannte sie in den Flur. Um dann aber auch gleich wieder zurückzukommen und sich das Ganze skeptisch zu betrachten. »Find ich das gut oder kann das weg?« scheint sie sich noch immer zu fragen. Sie hat sich noch nicht entschieden.
Hauptsache Leckerli
Für das verfressene Luz gehen Spielsachen halt leider immer nur, wenn sie was Leckeres beinhalten. In dem Sinne – und auch im Sinne eines Fotos zum Thema Weihnachten mit Katze – hatte ich schon vor Wochen einen kleinen Jutesack besorgt. Ein wenig hatte ich die Hoffnung, sie möge sich damit beschäftigen, wenn darin nur wohlriechendes Heu aus Katzengras steckt. Aber nö.
Nun hatte ich zuletzt ein paar Leckerli mit hineingetan. In der Annahme, Luz würde ihre Pfoten zum Einsatz bringen, um an die Leckerli heranzukommen. Aber auch da hatte ich die Rechnung ohne die Luz gemacht. Luz steckt gleich ihren ganzen Kopf hinein!

Luz und ihr Youtube Kanal
Das war mir dann doch ein Video wert. Und es war auch genau dieses Video, das mich auf die Idee brachte, einen Youtube Kanal für sie einzurichten. Der währte aber nur kaum eine Woche, da hieß es von Seiten Youtubes, wir hätten gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Welche Art des Verstoßes es nun genau gewesen sein soll, hat uns Youtube leider nicht verraten. Ich bin mir jedenfalls keiner Schuld bewusst. Außer vielleicht: Sollte der Upload-Filter keine Katze als Kanalbetreiberin und damit auch als Vertragspartnerin akzeptieren? Das wäre immerhin nachvollziehbar.
Deshalb gibt es nun Videos bei Dailymotion, einem französischen Anbieter, der hierzulande leider nicht so bekannt ist. Auch hier gilt: Mit dem Klick auf das Video werden Daten übertragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht. Bis zum Klick passiert in Sachen Datenübertragung jedenfalls nichts.