Rückentraining für Katze mit Pilates Ball

Wenn doch nur jede Mitbewohnerin unserer kleinen WG jeden Tag etwas für ihren Rücken tun würde. Nehmen wir zum Beispiel mich. Zwar stehe ich noch immer relativ oft auf meinem Balance Pad und mache ein paar Übungen. Aber meinen Pilates Ball, den habe ich nun meiner Katze zur Verfügung gestellt. Weil unsere Tierphysio dies für eine gute Idee hielt. Und weil ich den Ball sowieso so gut wie nie benutzt habe.

Luzi DIY: Aus einem Pilates Ball ein Trainingsgerät für die Katze basteln

Nun reicht so ein Pilates Ball alleine aber nicht aus für das Rückentraining der Katze. Bälle haben die dumme Eigenschaft, einfach mal wegzukullern, wenn die geneigte Katze versucht, sich daraufzustellen. Und wir wollen hier ja keine Akrobatik betreiben, sondern etwas Sinnvolles tun, um Luzis Arthrose entgegenzuwirken.

Ballartiges Trainingsgerät für die aktive Bewegungstherapie hat im Allgemeinen also eine Art Fuß, der das Ganze vor dem Umkippen oder Wegrollen sichert. Das bekomme ich auch hin, dachte ich, und ging shoppen.

Einen Styroporring oder Ähnliches in passender Größe wollte ich besorgen. Hinzukam noch ein – halten wir uns fest und lachen einmal laut – Stickrahmen. Was soll ich sagen: Er hatte halt den passenden Durchmesser.

Material für das Katzentrainingsgerät

Für den Pilates Ball, mit dem die an Arthrose leidende Katze ihren Rücken trainieren kann, braucht es zusätzlich:

  • einen Styroporring (Innendurchmesser von circa 12 Zentimetern – kommt auf die Größe des Balls an)
  • einen runden Stickrahmen (Durchmesser: 20 Zentimeter, passend zu dem Styroporring)
  • Gewebeklebeband

An die Kosten meines Pilates Balles kann ich mich nicht mehr erinnern. Allzu teuer wird er aber nicht gewesen sein. Das zusätzliche Material war jedenfalls auch nicht teuer: 2,50 Euro. Plus Klebeband, da kostet eine Rolle 2 Euro. Aber das habe ich ohnehin immer griffbereit.

Die Bilder zeigen: Hier ist alles nur geklebt. Der Styroporring an den Ball. Und der Stickrahmen dann gleichsam an den Ring und den Ball.

Ist das Trainingsgerät einmal erstellt, geht es eigentlich nur noch darum, die Katze davon zu überzeugen, dass sie sich mit den Vorderpfoten draufstellt.

Stehtraining auf dem Pilates Ball

Tatsächlich kann ich gar nicht sagen, wie genau ich Luz davon überzeuge, alles richtig zu machen. Sie macht es halt einfach.

Der Grund dafür mag damit zu tun haben, dass ich mit ihr schon von Anfang immer irgendwelche Übungen gemacht habe. Angefangen mit dem Clickertraining, das für uns beide neu und gewöhnungsbedürftig war. Später kamen dann Übungen zum Medical Training wie Sitz oder Pfotegeben hinzu. Und schließlich natürlich unsere ersten Ansätze zum aktiven Bewegungstraining: die Rampe, das Skateboard, das Wackelbrett.

Mit all diesen Übungen hat Luzi gelernt, dass ich nie etwas von möchte, das sie nicht zu leisten in der Lage ist. Auch hat sie mich dabei lesen gelernt. Ich muss ihr nicht mehr erklären, worum es geht. Sie versteht mich auch ohne große Worte oder Herumgefuchtel. Und umgekehrt habe auch ich sie lesen gelernt.

Nun haben wir aber auch zuletzt so viel Stehen geübt. Ob nun auf einer kleinen umgedrehten Wanne, auf den Stufen der neuen Katzentreppe oder auf einer etwas höheren Kiste. Letztlich geht es immer um dasselbe: Vorderpfoten nach oben und Schnüss an das Schlecki.

Wenn ich nun mit einem Schlecki ankomme und es in passender Höhe über den Pilates Ball halte, steigt die trainierte Katze halt einfach darauf. Und balanciert so lange auf dem Ball, bis es nichts mehr zu schlecken gibt.

Jeden Abend pünktlich zu den Nachrichten steht Katze Luzi auf ihrem Pilates Ball
Immer mit Begeisterung beim Rückentraining

Vielleicht sollte mir auch mal jemand ein Leckerchen vor die Nase halten. Vielleicht würde ich dann auch so ambitioniert meinen Rücken trainieren…

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