Ich beliebe ja manchmal zu scherzen und behaupte, dass Luzi die Tochter einer Schneeleopardin sei und aus Nordschweden stamme. Wenn das so wäre, dann müsste sie eine von jenen Katzen sein, die Schnee mögen. Nun hat es zum ersten Mal geschneit, seit Luz in ihrem Revier bei mir lebt. Und wie reagiert der Schneehase? Gar nicht. Schnee ist der Luzi schnurzpiepegal.
Kalt und nass? Nix für die Luzi!
Warum sollte sich die Luz auch für Schnee interessieren? Luz scheut alles, was kalt und nass ist. Sprich: Wasser findet sie auch im ungefrorenen Zustand nicht so toll. Zwar trinkt mein Wüstentier mittlerweile öfter als früher. Eine derart begeisterte Trinkerin wie Kater Cobi wird sie aber wohl nie werden.
Von dem erzählte mir Romy kürzlich, wie sehr er auf eine ordentlich hohe und kräftige Fontäne bestehe. Er steht dann zum Schlabbern an dieser Fontäne mitten in der Dusche und ist hinterher klatschnass. Wenn er dann so durch die Wohnung trottet, sieht man sehr genau, wo er langgelaufen ist.
Luz hingegen springt meist reichlich hysterisch beiseite, wenn auch nur im Entferntesten die Möglichkeit besteht, dass ein Tröpfchen Wasser ihr Fell kontaminieren könnte. Mit nassen Pfoten durch die Wohnung laufen? Sicherlich nichts, was Luzi gefallen würde.
Kölner Katzen sehen selten Schnee
Nun weiß ich gar nicht, ob die Katers zu jenen Katzen gehören, die Schnee mögen. Zu selten haben wir hier in Köln Schnee. So auch dieses Jahr: Während es wahrscheinlich überall im Land bereits ordentlich geschneit hatte, hatten Kölner Katzen diesen Winter noch gar nicht mit Schnee zu tun. Und auch das aktuelle Ereignis war nur ein sehr Kurzes.
Nach der Tagesschau am Samstag würde es beginnen zu schneien, hatte ich tags zuvor im Radio gehört. Und siehe da, nach der Tagesschau am Samstag fing es an zu schneien. Auch blieb der Zauber, wie vorhergesagt, von kurzer Dauer. Am Sonntag nach der Tagesschau konnte von Schnee keine Rede mehr sein.
Weil das Ganze ein so seltener Anblick ist, hätte ich gedacht, dass die vom Himmel fallenden Flocken Luzis Interesse wecken würden. Vielleicht, so dachte ich, hüpft sie ja doch mal wieder auf ihre Balkonbank und schaut dem Treiben zu. Zumindest hätte sie einen Ausblick wie im Bild oben gehabt. Aber nix da. Der Flauschball interessierte sich nur für die nächste Portion Futter.
Katzen bleiben bei Schnee besser zu Hause
Nun habe ich mich gefragt, wie eigentlich Menschen von Freigängern damit umgehen. Vorausgesetzt ihre Katzen bleiben nicht doch lieber im Warmen und Trockenen. Denn das gilt wohl für die Mehrheit aller Freigänger/innen: Bei nasser Kälte überlassen sie ihr Außenrevier meist sich selbst.
Aber all jene, denen die Revierpflege einfach zu wichtig ist, brauchen dann natürlich auch zu Hause mehr Pflege. Man denke an die eigenen Pfoten, wenn man an Schneetagen nach Hause kommt und Massen an Salz und Split mitbringt. Vor allem das Salz klebt den Freigängern dann natürlich auch an den Pfoten. Und dass das nicht bekömmlich ist, liegt auf der Hand. Schneetiger sollten sich dann also besser nicht die Pfoten abschlecken.
Nun stelle ich mir vor, ich müsste Luzi die Pfötchen waschen. Erst waschen und dann auch noch eincremen. Vielleicht würde ich das überleben. Dann aber sicherlich nur mit reichlich Narben. Wie zerrüttet unsere Beziehung hinterher wäre, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Realistisch betrachtet, käme ich aber gar nicht erst an ihre Pfoten. Erinnern wir uns an das Herzchenpflaster nach Luzis erster Zahn-OP: Keine Chance! Unterm Strich komme ich also zur Erkenntnis, dass das mit Luzis fehlendem Gespür für Schnee schon ganz okay so ist.