Luzis Markenzeichen: ein schwarzes Schnurrhaar

Die meisten Katzen haben weiße Schnurrhaare. Selbst Tiger, die großen wie die kleinen, haben weiße Schnurrhaare. Und dann gibt es immer wieder mal ein Exemplar, das hat zudem ein schwarzes Schnurrhaar. So auch die Luzi. Diese einzelne Vibrisse, wie Schnurrhaare eigentlich heißen, fällt allerdings auch immer wieder mal aus. Dann steht Luzi plötzlich ohne ihr Markenzeichen da. Und so wird aus der Luz die Liz.

Schnurrhaare: Wahrnehmung taktiler Reize

Katzen haben eine Menge Fähigkeiten, auf die ich mehr oder weniger neidisch bin. Die beweglichen Ohren gehören definitiv in die Rubrik beneidenswert. Ob ich unbedingt Schnurrhaare haben möchte, sei mal dahingestellt. Aber die Fähigkeit, mit ihnen sehr differenziert taktile, also auf den Tastsinn beruhende Reize wahrnehmen zu können, wäre schon eine, die ich meinem Repertoire ganz gerne hinzufügen würde. Immerhin sollen sie Katzen unter anderem dabei helfen, sich im Dunklen zu orientieren. Das würde ich mir für mich auch manchmal wünschen.

Säugetiere mir Schnurrhaaren sollen damit auch noch eine Menge mehr anstellen können. Den Räubern unter ihnen sagen die Schnurrhaare offenbar, wo genau sie ihren tödlichen Biss ansetzen sollen. Nämlich dort, wo das meiste Blut pulsiert. Aber auch ihre Beutetiere profitieren von dieser Art der Wahrnehmung: Dank ihrer Schnurrhaare bekommen sie bestenfalls frühzeitig mit, wenn sich ein Raubtier anschleicht.

Auch hier könnte ich von solchen Vibrissen echt profitieren. Wie oft schon hat sich mein Raubtier angeschlichen, sodass ich es nicht gehört habe und in der Folge fast auf sie getreten bin.

Luzi und ihr einzelnes schwarzes Schnurrhaar

Nun ist Luz sicherlich nicht die einzige Katze, die neben ihren weißen auch noch ein schwarzes Schnurrhaar hat. Leider fällt das aber wie seine weißen Kollegen immer wieder mal aus.

Bei den weißen Schnurrhaaren sind es vor allem ihre Antennen über den Augen, die sie immer wieder verliert. Allzu oft fehlen ihr diese Antennen sogar über einem Auge komplett. Dann frage ich mich immer, wie sie es hinbekommt, nachts nicht gegen das ein oder andere Möbelstück zu rennen. Schließlich sollen die Schnurrhaare Katzen auch dabei helfen, Distanzen abzuschätzen.

Irgendwann habe ich jedenfalls mal das erste ihrer ausgefallenen Schnurrhaare auf dem Fußboden gefunden. Und seither sammle ich sie. Lange musste ich dann warten, bis ich schließlich auch mal ein schwarzes meiner Schnurrhaar-Sammlung hinzufügen konnte. Doch in diesem Frühjahr war es dann so weit.

Ein schwarzes Schnurrhaar, das kaum ein Mensch je gesehen hat

Dass Luzi überhaupt ein schwarzes Schnurrhaar hat, wissen exakt zwei Menschen: Romy und ich. Allen anderen haben dieses eine ominöse Haar noch nie gesehen. Noch nicht einmal Romys Lebensgefährte. Denn den hat Luz noch nie nah genug an sich heran gelassen. Er ist halt ein Mann. Dumm gelaufen.

Auch auf Fotos versteckt sich das schwarze Schnurrhaar im Allgemeinen hinter den weißen Exemplaren. Beziehungsweise hebt es sich so schlecht von ihrem schwarzen Fell ab, sodass es kaum zu sehen ist. Aber es existiert. Und das kann ich auch belegen: Im Beitrag zu Luzis Fummelhaus kann man es im letzten Bild der Fotogalerie genau erkennen. Und so hat es auch zuletzt Eingang gefunden in die Luzi Kunst. Auf dem Luzi Matrix Bild, das ich Romy geschenkt habe, zeigt die Luz dann auch ihr Markenzeichen.

Als unveränderliches Kennzeichen jedoch funktioniert dieses schwarze Schnurrhaar leider nicht. Erstens ist es gar nicht unveränderlich (mindestens einmal im Jahr fällt es aus). Zweitens kann es, wie gesagt, kaum einer sehen. Und drittens macht sein Ausfallen aus der Luz die Liz.

Wenn aus der Luz die Liz wird

Liz, das geht zurück auf die Hartnäckigkeit der Autokorrektur, die einfach nicht akzeptieren will, dass Luzi auch Luz heißt. Wie oft schon gingen Nachrichten zwischen Romy und mir hin und her, die von einer ominösen Liz sprachen.

Das Ganze hat sich dann zu einem geflügelten Wort zwischen uns entwickelt. Findet aber auch Ausdruck im Zusammenhang mit akutem Schnurrhaarausfall. »Wo hast du denn die Luz gelassen?«, frage ich Luzi immer, wenn da mal wieder nix Schwarzes unter den Weißen zu finden ist. In der Folge spreche ich sie hin und wieder mit Liz an. Was mir aber auch nur den ein oder anderen abfälligen Blick einbringt.

Wenn dann nach ein paar Wochen das eine schwarze Schnurrhaar wieder da ist, ist die Erleichterung groß. Ihr Markenzeichen ist zurück. Die Luzi ist wieder die Luz. Und alles ist so, wie der Katzengott es gewollt hat.

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