Öl spielt seit einiger Zeit bei uns eine große Rolle. Dabei geht es immer um Luzis Arthrose. Zuletzt war es CBD-Öl, das ihr helfen sollte, aber nichts Gutes für sie getan hat. Nun probieren wir unser Glück mit Lachsöl, denn auch Katzen können von Omega-3-Fettsäuren sehr profitieren. Allein muss man das Ganze nicht nur langfristig, sondern auch vorsichtig angehen.
Lachsöl die beste Omega-3-Quelle für Katzen
Menschen, Hunde und Katzen – wir alle brauchen diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren namens Omega 3. Die gibt es in pflanzlicher Form, aber vor allem auch in tierischer.
Für eine Vegetarierin wie mich wäre da wohl Hanföl eine gute Wahl. Wobei das jetzt nichts mit dem CBD-Öl zu tun hat, das ich Luzi über den Jahreswechsel gegeben habe. Die Pflanze ist dieselbe, das Ergebnis aber nicht.
Kurz habe ich überlegt, ob ich nun also Hanföl kaufe und wir beide davon nehmen. Dann aber las ich zweierlei: Zum einen entfalten die Omega-3-Fettsäuren im Hanföl nur ihre Wirkung, solange man das Öl nicht erhitzt. Ich aber nutze Öle eigentlich nur zum Kochen oder Backen, so gut wie nie für Dressings et cetera. In dem Kontext soll mein Rapsöl für mich genügen. Oder der Leinsamen, der jeden Morgen mein Frühstück verfeinert. Beides hat genug von dieser essentiellen Fettsäure. Also jener Art Fettsäure, die Menschen nur per Nahrung aufnehmen können.
Zum anderen können Katzen tierische Fettsäuren besser verwerten. Ohne hier in die Tiefen der pflanzlichen ALA- und den fischigen DHA- und EPA-Säuren vordringen zu wollen. Wichtig ist nur: Menschen können letztere zumindest in geringen Mengen aus den pflanzlichen gewinnen. Katzen können dies nicht so gut.
Wenn man selbst also nicht mitessen möchte, sollte es für Katzen besser gleich Lachsöl sein. Dachte ich mir – und besorgte für Luz so viel davon, dass es gleich für das nächste halbe Jahr reichen sollte.
Omega-3-Fettsäuren sollen viel können
Omega-3-Fettsäuren scheinen echte Alleskönner zu sein. Mit der Hormonproduktion sollen sie was zu tun haben. Auch mit dem Aufbau von Zellmembranen. Die Immunabwehr sollen sie stärken, entzündliche Prozesse abklingen lassen. Zudem sollen sie Gelenke mit Schmierstoff versorgen und Haut und Haar zu Feuchtigkeit und Spannkraft verhelfen.
Ob Omega 3 noch weitere wundersame Eigenschaften hat, also Herz und Kreislauf gesund und das Gehirn fit hält, soll mir jetzt erst einmal egal sein. Gegen Ersteres sprechen ohnehin die Cochrane-Studie aus der Schweiz und Forschungsergebnisse der EU. Für Letzteres hingegen, also das fitte Hirn, spricht eine von der Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Studie.
Mich aber interessiert viel mehr der Aspekt des Abklingens entzündlicher Prozesse bei gleichzeitiger Versorgung der Gelenke. Außerdem steht bei Luz schon jetzt mal wieder der nächste Fellwechsel an. Dabei kann ihr tendenziell eher trockenes Fell ein wenig Feuchtigkeit und Spannkraft tatsächlich ganz gut gebrauchen.
Nebenwirkungen von Lachsöl bei empfindlichen Katzen
Nun soll Lachsöl für Katzen aber auch potentielle Nebenwirkungen haben.
An erster Stelle ist da natürlich die zusätzliche Kalorienzufuhr zu bedenken. Wenn man wie Luzi ohnehin eher beleibt unterwegs ist, trägt so eine tägliche Dosis Öl sicherlich nicht zum Abnehmen bei.
Aber irgendwie kann man auch nicht alles haben. Der mögliche Nutzen soll hier diesen Nachteil überwiegen. Im Auge behalten, dass ein Teelöffel Lachsöl über vierzig Kilokalorien haben soll, sollte man dabei natürlich schon.
Uns getroffen hat hier als Nebenwirkung einer der möglichen Effekte auf die Verdauung: Luzi hat sich erst einmal so ziemlich direkt erbrochen. Und dabei hatte ich gedacht, ich hätte den Rat des vorsichtigen Einschleichens beachtet.
Am ersten Tag hatte ich Luz nur an einem mit Lachsöl benetzten Löffel lecken lassen. Und ja, was ihr da auf die Zunge kam, schien ihr zu gefallen.
Am zweiten Tag habe ich dann versucht, in etwa einen Milliliter abzumessen und ihr das dann unter das Futter zu mengen. Aber das ist mir wohl nicht so recht geglückt, offenbar war es dann doch zu viel Öl. Vielleicht war aber auch der Milliliter an sich schon zu viel. In der Folgenacht hat Luz jedenfalls ganz ordentlich gekotzt.
Nach einer Woche habe ich es dann wieder probiert und diesmal zum Dosieren eine Spritze benutzt, die ich noch vom Metacam habe. Jeden Morgen gab es in der Folge nur ein einziges Tröpfchen. Dann zwei Tröpfchen. Und nun dosiere ich mit der kleinen Sprayflasche. Bei zweimal Sprühen sind wir nun angekommen. Das ergibt immer noch nicht so viel mehr als etwa zwei etwas dickere Tröpfchen.
Wie viel Lachsöl braucht es zur therapeutischen Wirksamkeit?
Diese zwei Tröpfchen dürften noch nicht in den Bereich der therapeutischen Wirksamkeit kommen. Vermute ich zumindest. Wie viel Lachsöl es wirklich braucht, damit Katzen davon tatsächlich was haben – für ihre Arthrose oder einfach nur für schöneres Fell -, ist mir allerdings noch nicht klar.
Gelesen habe ich was von einem Milliliter pro fünf Kilogramm Körpergewicht. An anderer Stelle war von anderthalb Millilitern die Rede. Und wieder an anderer Stelle steht was von 50 bis 220 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Darüber werde ich bei nächster Gelegenheit wohl mit unserer Tierärztin sprechen müssen. Im Moment ist mir erst einmal nur wichtig, dass Luzi sich nicht wieder erbricht. Und natürlich, dass sie nicht explosionsartig zunimmt.
Lecker findet sie das Lachsöl auf jeden Fall noch immer.