Es gibt Momente im Leben mit einer Katze, die braucht wirklich keiner. Weder die Katze, noch der Mensch. Ganz oben auf der Liste dieser unschönen Momente: Kot am Po der Katze. Das wiederum ist meist kombiniert mit einer vorangegangenen Schlittenfahrt. Und die gehört nun wirklich zum Schlimmsten, was eine Katze im Zusammenhang mit ihrem Stuhlgang erleben kann.
Das Ende einer Schlittenfahrt
Normalerweise mache ich eigentlich nur nette Fotos von der Luz. Die unschönen Momente fräsen sich mir ohnehin ins Hirn. Aber diesen Anblick konnte ich meiner Kamera nun wirklich nicht ersparen.
Veröffentlichen wollte ich das Foto aber eigentlich nicht. Nun kam mir jedoch die Idee, die braune Spur mit Blümchen zu verdecken. Und schon ist der Anblick viel netter als das, was sich mir vor zwei Wochen bot.
Luz war an dem Morgen schon früh unterwegs gewesen. Tags zuvor hatte sie sich das große Geschäft geschenkt, also gab es an diesem Morgen viel zu erledigen. Ins Bett zurück war sie danach nicht mehr gekommen. Als ich aufstand, fand ich sie im Wohnzimmer auf dem Teppich liegend vor. Dabei dachte ich mir noch nicht so viel. Erst als ich ins Bad gehen wollte, verschlug es mir den Atem.
Nun kenne ich ja schon solche Momente. Ich hatte mal über die Erfahrung mit Kackepfötchen und Explosionen geschrieben. Und war in dem Zusammenhang auch auf das Schlittenfahren eingegangen. Jenen erniedrigenden Moment, wenn eine Katze (oder ein Hund) versucht, Reste von Kot am Po loszuwerden.
Unser letzter Tierarzt-Termin ist ja nicht so lange her. Da hatte Frau Doktor auch einen Blick auf Luzis Po geworfen (sehr zum Ärger von Miss Luz). Und befunden, dass alles gut aussah. Kein Problem also mit den Analdrüsen. Das hatte mich beruhigt, denn derartige Ereignisse im Bad kommen öfter vor als früher. Wenn auch nicht so schlimm wie nun zuletzt geschehen.
Kot am Po der Luz
Eine Reinigungsaktion des Bades und des Teppichs später und mit dem wohlverdienten Kaffee in der Hand lief ich dann hinter meiner Süßen her und dachte:
Da hatte ich noch keine Ahnung, was der Luz noch alles so am Po klebte.
Nun ist das aber auch immer so eine Sache mit dem schwarzen Fell. Was hatte ich es kürzlich erst verzweifelt abgesucht, als sie immer wieder Bluttröpfchen hinterlassen hatte. Und so auch jetzt. Alles um den Po herum ist schwarz. Da fällt so ein Streukügelchen auf. Nicht aber fiel mir der ganze Kot auf, der zusammen mit dem Streu am Po meiner schwarzen Katze klebte.
Was tun?, fragte sich Frau Zeus. Luz steht nicht darauf, wenn sich Frau Doktor ihren Po nur mal anschauen will. Wie wird sie reagieren, wenn ich ihn gar reinigen möchte?
Luz selbst machte zwar immer wieder Anstalten, sich selbst der Sache anzunehmen. Doch ging sie es immer wieder an der falschen Seite an. Was entweder bedeutet, dass sie wie ich eine Rechts-Links-Schwäche hat. Oder dass der Kot mit dem Streu an ihrem Po an der anderen Backe scheuerte.
Also blieb mir gar nichts anderes übrig, als selbst mal beherzt zuzugreifen.
Den Po der Katze vom Kot säubern …
… mit einem nassen Papiertuch
Augen zu und durch, dachte ich und schnappte mir ein angefeuchtetes Küchentuch. Damit lief ich dann Luz hinterher. Musste aber ziemlich schnell einsehen, dass das nicht zielführend sein würde. Denn a) fand Luz es nicht lustig und b) bekam ich damit keinen Zugriff auf das, was der Luz am Po hing.
Als ich dann mit einem nassen Kosmetiktuch ankam, hatte Luz sich schon ein wenig daran gewöhnt, dass wir offenbar ein lustiges Spiel spielen. Jedenfalls reagierte sie nicht mehr so heftig, wenn ich mit dem Tuch über ihren Po strich.
Mehr erreichen konnte ich damit aber auch nicht. Denn alles, was ich so zu fassen bekam, fühlte sie an wie zementiert. Einzig das oberste Streukügelchen ließ sich lösen. Aber nun wusste ich: Da klebt weit mehr…
… mit der bloßen Hand
Irgendwann kam der Moment, da mir klar wurde, dass nur ein beherztes Zugreifen helfen kann.
Okay, ein Gummihandschuh wäre vielleicht nicht schlecht gewesen. Hygienischer auf jeden Fall. Aber bis dahin war ich zu der Überzeugung gekommen, dass mir ein Handschuh zu sehr mein Fingerspitzengefühl rauben würde. Denn einerseits galt es, zielgenau zuzugreifen, andererseits Luz aber nicht wehzutun.
Und dann hatte ich irgendwann die Kacke in der Hand. Und das sichere Gefühl, dass das nur ein Bruchteil dessen war, was der Luz noch alles Po klebte.
… mit dem nassen Waschlappen
Eine intensive Handreinigung später ging es mit dem Waschlappen weiter. Von weichem Tuch und warmem Wasser hatte ich inzwischen gelesen. Nun, der Waschlappen war das weichste Tuch, das ich bieten konnte.
Luz hatte die Zwischenzeit genutzt, sich selbst der Sache anzunehmen. War dabei aber auch kaum einen Schritt weitergekommen. Immerhin hatte sie sich ein wenig erholen können von der Verfolgungstour durch die Wohnung. Denn natürlich hatte sie mich immer wieder auch mal angeknurrt. Ihr Po gehört immerhin ihr.
Später habe ich meiner Nachbarin davon erzählt, wie ich mich einem Waschlappen bewaffnet hinter meiner Katze herrenne, um ihr die Kacke vom Hintern zu wischen. Meine Nachbarin hat sich schlappgelacht. Das kann ich ihr nicht verübeln, denn auch ich habe währenddessen irgendwann nur noch gelacht.
Keine Chance, dieser verkleisterten Gemengelage aus Fell, Kacke und Streu irgendwie den Garaus zu machen. Da kann man doch nur noch lachen!
In solchen Momenten komme ich auch schnell auf sehr schräge Ideen. In diesem war es die Frage, wie ich Luz dazu bringen kann, sich noch intensiver dieser Stelle anzunehmen.
… mit Lachsöl Anreize schaffen (bitte nicht nachmachen!)
Ich kam also auf die verrückte Idee, Luz ein wenig Lachsöl an den Po zu schmieren. Auf dass das Öl sie dazu bringt, dort noch mehr zu schlecken.
Ja, ich weiß, total bescheuerte Idee. Ich hatte halt auch die Hoffnung, dass das Öl den Kleister ein wenig auflöst. Tatsächlich aber hat Luz beim Hinsetzen nicht nur Reste von ihrem Kot am Po durch die Wohnung verteilt, sondern auch das Öl…
Also musste der Waschlappen wieder ran.
Und zu guter Letzt habe ich aufgegeben.
Kot am Po sorgt für schlechten Stuhlgang
Mittlerweile weiß ich, dass diese Verunreinigung für Katzen derart unangenehm ist, dass sie dann lieber gar nicht mehr aufs Klo gehen.
So auch die Luz. Tags drauf ließ sie ihr großes Geschäft schon wieder ausfallen. Was mich dazu bewegte, ihr mal wieder Lactulose unterzumengen. Allzu gerne tu ich das nicht. Denn das klebrige Zeug ist arg schwer zu dosieren. Entweder tut es dann gar nichts – oder es sorgt gleich für Durchfall.
Ob nun mit oder ohne Unterstützung der Lactulose hat Luz am Folgetag aber eine Zigarre produziert, wie sie größer und perfekter kaum hätte sein können.
Allerdings hatte sie sich zu dem Zeitpunkt der Po-Problematik auch schon selbst erfolgreich angenommen. Endlich hatte sie es geschafft, wozu ich nicht in der Lage gewesen war. Was ich danach im Bett vorfand, hätte ich sicher lieber nicht ausgerechnet dort vorgefunden. Aber wenigstens klebte es nun nicht länger an Luzis Hintern. Und immerhin war es mit reichlich Fell umwickelt…
Das letzte Streukügelchen, das dort auch noch geklebt hatte, habe ich aber noch nicht mal beim Wechsel der Bettwäsche wiedergefunden. Wo das geblieben ist, wird wohl auf immer Luzis Geheimnis bleiben.
Mein Kater hat das Schlittenfahren diese Woche 2 Mal gemacht ich habe eher das Gefühl er verträgt das Fressen nicht ercist von Haus aus so ausgespitzt. Hast du ne Idee? Bei den meisten leckt er nur das Gelee raus und Pastete mag er gar nicht. Trockenfutter nur Purino oder wie das heisst und Whiskas
Hallo Silvia,
auf Basis meiner Erfahrung mit Luzi stellt sich mir als Erstes die Frage: Wie steht es um die Zähne deines Katers?
Vor ihrer Zahnsanierung hat Luzi auch (fast) nur die Soße geleckt, mochte keine Pasteten und war ein Trockenfutter-Junkie. Nach der Sanierung (und endlich schmerzfrei!) fand sie Pasteten toll. Ich habe da zu veterinärmedizinischen Sensitive-Futtern gegriffen. Wobei Sensitive ein weites Feld ist und nicht immer bedeutet, dass es zum Beispiel für Futtermittelallergiker geeignet ist. TroFi gibt es nur noch als Leckerli beim Training.
Für den leichteren Stuhlgang gebe ich Luz seit geraumer Zeit Flohsamenschalen ins Futter. Einen halben Teelöffel (zu Beginn weniger), eingeweicht in etwas heißem Wasser, über den Tag verteilt ins Futter. Seither klappt es jeden Tag mit dem großen Geschäft und sie ist auch nicht mehr Schlitten gefahren.
Flohsamenschalen (Psyllium) gibt es auch in einigen Trockenfuttern. Wenn man darüber etwas heißes Wasser gibt, wird deren quellende Wirkung offensichtlich.
LG, bk