Katzenfutter: Leere Regale in den Supermärkten

Zum Glück ist Luzi keine Futterspezialistin. Dem Möppelchen ist es zwar nicht egal, was ich ihr kredenze. Aber im Zweifel kann sie auf ihre Lieblingsspeise verzichten und sich mit anderen Sorten anfreunden. Luzi kann sich also noch immer sorgenfrei an mich kuscheln. Doch was tun, wenn die Mieze nicht so tolerant ist? Aktuell kann das zu schiefem Haussegen führen, denn vielerorts finden sich nur noch leere Regale in Sachen Katzenfutter.

Händlerstreit sorgt für leere Katzenfutter Regale

Der Lebensmittelkonzern Mars streitet wohl schon eine Weile mit den Händlern Rewe und Netto sowie Edeka und Penny. Um Kohle geht es bei dem Streit: Die einen wollen von den anderen mehr, als sie zu zahlen bereit sind.

Weil sie sich nicht einigen können, beliefert spätestens seit zehn Tagen das US-amerikanische Unternehmen die deutschen Supermärkte nicht mehr. Das Ganze war dann auch eine Meldung in der Tagesschau wert.

Nun könnte man sich fragen, was das damit zu tun hat, dass die wir leere Regale in Sachen Katzenfutter vorfinden. Mars? Reden wir da nicht nur über Schokoriegel?

Nein, tun wir nicht.

Tatsächlich hatte ich mir schon mal verdeutlicht, wer hinter den meist-gekauften Katzenfuttern steht. Damals im Zusammenhang mit dem letzten Nassfutter-Test der Stiftung Warentest hatte ich mir klargemacht, dass es im Wesentlichen um drei große Player geht: Mars Incorporated, Saturn Petcare und Nestlé.

Ein Weltkonzern und zwei Planeten

Das fand ich damals reichlich kurios. Neben dem weltgrößten (und hochumstrittenen) Schweizer Nahrungsmittelkonzern gleich zwei Planeten? Was haben die mit Katzen zu tun?

Ganz nebenbei habe ich natürlich auch an Schokoriegel und Unterhaltungselektronik gedacht. Meine Assoziation blieb aber bei dem Gedanken hängen, dass es wahrscheinlich einfach nur Namensdopplungen sind.

Nun aber habe auch ich verstanden: Schokoriegel haben mit Katzenfutter mehr zu tun als Katzenfutter mit Elektronik. Für den Lebensmittelkonzern Mars Incorporated, so habe ich in der Wikipedia gelesen, kam das Tierfutter direkt nach den Schokoriegeln. Hinzugesellen haben sich dann irgendwann noch Reisbeutel und Kaugummi.

Mein Lieblings-Kaugummi, um genau zu sein. Aber das ist eine andere Geschichte.

Katzen, die Whiskas kaufen würden, sehen leere Katzenfutter Regale

Whiskas, Sheba und Kitekat sind nun also aus den Regalen der großen Handelsketten verschwunden. Weil sie aus dem Hause Mars stammen und wegen des Streits nicht mehr geliefert werden. An ihrer Stelle finden sich nun aber nicht andere Hersteller. Stattdessen klafft das große Nichts.

Dabei ist es ja nicht so, dass es keine anderen Anbieter gäbe. In den beiden großen Drogerien zum Beispiel haben diese bekannten Marken noch nie so viel Platz eingenommen. Es sind vor allem die Eigenmarken, die die Drogerien anbieten. Und diese Eigenmarken werden auf dem anderen Planeten… äh, bei Saturn Petcare in Bremen produziert. Hinzukommen noch Marken von Nestlé sowie ein kleine Auswahl weniger bekannter Produkte. Erst gestern stand ich vor neuen Tütchen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Da stellen sich für mich gleich zwei Fragen. Warum füllen die Supermärkte leere Regale nicht mit ihrem eigenen Katzenfutter auf? Wollen sie, dass es zu Hamsterkäufen für Katzen kommt?

Und was machen Menschen von echten Futterspezialisten, die auf ihr Whiskas / Sheba / was auch immer nicht verzichten können?

Hamsterkäufe in Sachen Katzenfutter

Leere Regale – ob nun die der Katzenfutter oder der Kaugummis – tun der verwöhnten menschlichen Seele nicht gut. Okay, sie tun meiner verwöhnten Seele nicht gut. Beim Anblick leerer Regale reagiere ich leider augenblicklich mit dem Bedürfnis nach Hamsterkauf.

Ich weiß noch, wie mich meine Füße automatisch zum fast leeren Klopapier Regal trugen und meine Hand nach der letzten Packung griff – obwohl ich es noch nicht wirklich brauchte. Ich konnte mich nicht dagegen wehren.

Wann immer ich also zur Zeit mein Lieblings-Kaugummi irgendwo noch sehe, muss ich es kaufen.

Und auch für die Luzi, die ja gar kein Mars-Kätzchen ist, habe ich schon eingekauft, obwohl es noch gar nicht nötig gewesen wäre. Aus doppelter Sicht nicht nötig. Erstens sind ihre Futtersorten noch gar nicht aus den Regalen verschwunden (sie sind noch nicht einmal knapp). Und zweitens hätten wir eigentlich noch genug Tütchen vorrätig. Hamstern musste ich trotzdem.

Bestimmt gibt es dafür auch Therapieangebote. Ich habe sie allerdings noch nie in Anspruch genommen. Denn alles in allem halte ich mein Hamstern für immer noch überschau- und vertretbar. Die Wohnung quillt jedenfalls noch nicht über vor lauter Katzenfutter und Kaugummi.

Aber die leeren Regale werden sicherlich dafür sorgen, dass noch mehr Menschen weit mehr kaufen, als sie tatsächlich brauchen. Und das ließe sich verhindern, indem die leeren Flächen mit Eigenmarken gefüllt werden.

Und Eigenmarken – liebe Fans der bekannteren Marken – haben im letzten großen Katzenfutter-Test am besten abgeschnitten!

Auch Online-Anbieter verzeichnen Engpässe

Jetzt könnte man ja allen Menschen von Whiskas-Katzen raten, ihren Bedarf bei den Online-Anbietern zu decken. Aber offenbar haben auch die zum Teil Probleme, die Nachfrage zu bedienen. Dies las ich zumindest für den Raum Kassel. Eigene Abfragen bei den beiden großen Online-Shops zeigten keine offensichtlichen Lieferprobleme. Aber irgendwie sagt mir mein Hamster-Bauchgefühl, dass das noch kommen wird.

Zwischenzeitlich hatte auch ich mal Probleme, ein spezielles Gastro-Futter für Luzi zu bekommen. Das gebe ich ihr immer dann, wenn wegen Gastritis Fasten oder weniger Futtern angezeigt wäre. Es ist also nichts, was wir hier ständig bräuchten. Und zum Glück bekomme ich es auch in einem Zoofachgeschäft in der Nähe.

Doch nicht jede/r hat so ein Geschäft in der Nähe. Auch nicht jede/r erledigt Einkäufe gerne online. Was dann bleibt bei Futterspezialisten, ist viel Versuch und Irrtum. Engelszungen können vielleicht auch helfen dabei, eine Alternative zu finden. Und so ein gekochtes Hühnchen zwischendurch kann ja auch nicht schaden.

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