Katzenfutter in kleinen Portionen: bekömmlich & artgerecht

Die meisten Katzen bekommen drei Mahlzeiten am Tag. Weil das dem Lebensalltag der meisten ihrer Menschen entspricht. Bevor diese das Haus verlassen, gibt es für die Cats die komplette Tagesration. Nach der Rückkehr dann das Abendessen. Später dann auch noch einen Snack zur guten Nacht. Luz hingegen mag und bekommt ihr Katzenfutter in kleinen Portionen: 1. Frühstück, 2. Frühstück, Brunch, 1. Mittagessen…

Kürzlich in Joschis Revier

Wenige Tage ist es her, da ich mal wieder zu Gast in Luzis Ex-Zuhause war. Pünktlich zur Raubtierfütterung war ich angekommen, am späten Nachmittag. Entsprechend befanden sich die beiden Katers Joschi und Cobi bereits im Bettel-Modus.

Herrlich, die beiden dabei zu beobachten, wie sie Romy umgarnten, während die ihre Näpfe füllte. Wenn ich Glück hätte, würde ich die beiden gleich singen hören, hatte Romy angekündigt. Und in der Tat: Joschi stimmte das Lied der Vorfreude aufs Futter an und Cobi fügte dem Ganzen alsbald die passend zweite Stimme hinzu.

Es ja nicht so, als würde Luzi nicht auch beizeiten Laute der glückseligen Vorfreude von sich geben, wenn ich ihren Napf befülle. Aber einen derartig schönen Gesang erleben wir hier im Revier dann doch nicht.

Betreutes Füttern

Romy nennt den folgenden Akt immer betreutes Füttern. Alleine lassen mit ihren Futterschalen kann man die Jungs jedenfalls nicht. Zu unterschiedlich sind ihre kulinarischen Bedürfnisse. Während Joschi nur hypoallergene Nahrung haben darf, bekommt Cobi sein ungeliebtes Nierenfutter. Da sollte der eine nicht beim anderen klauen.

Zudem ist Joschi ein echter Schlinger. Schwupp, schwupp, und schon ist der Napf nur noch zur Hälfte gefüllt. Bei Cobi hingegen geht es langsamer vonstatten. Und das liegt nicht nur an der ungeliebten Futterart. Auch zu Zeiten, als er noch Leckeres haben durfte, war er eher der Typ Genießer.

So oder so, in Joschis Revier gelten die üblichen Bedingungen. Die Menschen gehen normalerweise ganztags arbeiten, also gibt es drei feste Fütterungszeiten. Beide Kater kennen die natürlich ganz genau. In Corona-Zeiten hingegen sind ihre Menschen öfter zu Hause. Also wird auch öfter gebettelt. Immerhin bedeutet Homeoffice für die Cats, dass nun öfter jemand da ist, der ihrem Charme erliegen könnte.

Betteln ist der Luz ihr Jagen

Betteln ist in Luzis Revier hingegen der Normalzustand. Oder wie ich immer sage: Betteln ist der Luz ihr Jagen. Und damit ist sie stets erfolgreich.

Als reine Wohnungskatze kommt sie genauso wenig wie Joschi und Cobi in die Situation, sich so auf natürliche Weise zu ernähren und Mäuse zu jagen. Szenen wie im Video der beiden Mäusejäger finden bei uns also niemals statt.

Dabei ernähren sich die beiden Tiger im Video sicherlich auch nicht von Mäusen allein. Müssten sie dies, so hätten sie viel zu tun und würden bestimmt nicht so viel Zeit mit dem einzelnen Opfer verbringen. Denn: Katzen brauchen mindestens zehn, manche gar bis zu zwanzig Mäuse am Tag!

Katzenfutter in 10-12 kleinen Portionen

Also ist es günstig, wenn eine reine Wohnungskatze ihr Katzenfutter in vielen kleinen Portionen erhält. Zudem macht es Sinn, wenn Mieze für einzelne der kleinen Portionen auch mal mehr tun muss, als nur das Mäulchen zu öffnen. Geringe Menge, viele Rationen, dazu noch Beschäftigung – das ist artgerechter und auch bekömmlicher.

In Luzis Fall bedeutet dies, dass sie ihre zwei Schälchen Futter in wenigstens zehn kleine Portionen aufgeteilt erhält. Zudem bekommt sie zweimal am Tag je eine kleine Portion Trockenfutter zum Fummeln. Das sind mindestens zwölf kleine Portionen. Auf den Tag gesehen, bedeutet dies im Schnitt alle anderthalb Stunden ein Häppchen fürs Raubtier.

Nun ist ihr Hunger aber zu manchen Zeiten größer als zu anderen. Zum Beispiel morgens. Nach der langen Nacht des Teilzeitfastens reicht da oft ein Fünftel einer 100-Gramm-Schale nicht aus. Also gibt es meist das zweite Frühstück direkt nach dem ersten. Zum Brunch folgt dann die erste Fummelaktion. Seit geraumer Zeit bedeutet dies eine Runde Training mit ihrem Futterball.

Es gibt aber auch Tage, an denen verschläft sie nach dem ersten Frühstück den Rest des Vormittags. Dann gibt es halt zum Mittagessen etwas mehr. Und das Balltraining findet halt etwas später statt.

Auf jeden Fall folgt der Rest des Tages der kulinarischen Hobbit-Regel: Essen, wann immer es geht. Wobei Luzi wahrscheinlich noch öfter futtert als die Hobbits, dabei aber nicht der Völlerei frönt und definitiv keine Pilze mag. Eine Session mit dem Fummelbrett zwischendurch darf bei Luz aber natürlich nicht fehlen.

Alles ist allem lässt sich postulieren:

  1. Luzi hat immer was zu futtern.
  2. Ich habe immer was zu tun.

Was bedeuten viele kleine Portionen Katzenfutter für die schlanke Linie?

Und dann war da ja noch dieses klitzekleine Figur-Problemchen. Vor neun Monaten hieß es, dass Luzi unbedingt abnehmen soll. Nicht so wahnsinnig viel (600 Gramm), aber eben doch eine gewisse Menge. Immerhin reden wir hier von 11 Prozent ihres damaligen Körpergewichtes.

Also habe ich mir damals sehr viele Gedanken um die passende Futtermenge und die passende Futterart gemacht. Schließlich war ich zu der Erkenntnis gelangt, dass in Luzis Fall kalorienreduziertes Futter nur bedingt hilfreich ist.

Für eine Katze, die ohnehin alle Nase lang was zu vertilgen bekommt, ist es nicht schön, wenn diese kleine Menge überhaupt nicht sättigt. Statt sich nach dem zweiten Frühstück erst einmal wieder ein Ründchen hinzulegen, bettelte sie also munter weiter.

Ich nannte es den Reiswaffel-Effekt. Auch mit Reiswaffeln kann man auf eine Kalorien-Tagesration kommen. Nur wie viele von diesen Dingern musst du essen, damit du irgendwann man ein Gefühl der Sättigung hast?

Bald gab es zwischen den einzelnen Portiönchen kaum noch eine Phase der Ruhe. Das konnte es ja nun wirklich nicht sein. Irgendwann habe ich das Diätfutter also Diätfutter sein lassen.

Seither erhält sie normales Katzenfutter in besagten vielen kleinen Portionen und wiegt mittlerweile nur noch 4,9 Kilogramm. Zwar hat sie damit ihr Ziel (4,7 kg) noch nicht erreicht. Aber ihre Taille ist nun gut erkennbar, ihre Rippen (mit etwas Phantasie) ertastbar. Und ein kleines Polster für schlechte Zeiten kann im Zweifel ja auch nicht schaden.

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