Katzen sind reinlich: von Explosionen und Kackpfötchen

Nicht viele Tiere sind so reinlich wie Katzen. Schweine sollen es sein. So auch Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen. Alle haben sie verstanden, dass man nie dort essen sollte, wo man kackt. Also benutzen sie Toiletten und reinigen sich selbst hinterher. Und doch kann es bei aller Reinlichkeit zu Unfällen kommen. Wenn man also morgens noch im Halbschlaf im Flur über den Abdruck eines Kackpfötchens stolpert, ist klar, was einen im Bad erwartet…

360 Tage im Jahr sind Katzen sehr reinlich

Nun nach dreieinhalb Jahren mit meiner samtpfötigen Mitbewohnerin kann ich sagen: Die meiste Zeit sind Katzen wirklich reinlich. So reinlich, dass man sogar nach ihren Hinterlassenschaften erst einmal suchen muss, bevor man sie die Toilette hinunterspülen kann. Bei diesen Grabungsarbeiten finden sich die Würstchen auch immer schön kompakt an einer Stelle verborgen im Streu. Und mit ein bisschen Glück bedeutet nicht jedes große Geschäft einen echten Stinker. Bei Luz kommt es jedenfalls nur recht selten zur olfaktorischen Wand des Grauens.

Wir haben hier ja eine ganze Reihe von Themen rund um den Stuhlgang. Dass er allzu oft ausbleibt und wir auf das große Geschäft warten müssen zum Beispiel. Oder dass ich motivierende Songs anstimmen muss. Aber wenn es gut läuft, erledigen wir unsere Geschäfte seit einiger Zeit ja auch durchaus synchron. Ich habe also mittlerweile eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie ernst es Luzi mit ihren Hinterlassenschaften ist. Den großen wie den kleinen, nach denen sie meint, Energie ablassen und durch die Wohnung flitzen zu müssen. Unsauberkeit ist aber wahrlich kein Thema.

360 Tage im Jahr sind Katzen also wirklich genau so reinlich, wie man es ihnen immer zuschreibt. Das kann ich auf jeden Fall bestätigen. Doch was sie an fünf weiteren Tagen machen, die das Jahr noch so zu bieten hat, verlangt im Zweifel so einiges von ihrem Menschen.

Kackpfötchen im Flur

Mit ein bisschen Glück bedeuten die Pfotenabdrücke im Flur nur, dass das reinliche Kätzchen beim Scharren versehentlich in die eigene Hinterlassenschaft getreten ist. Dann finden sich im Flur nur noch die letzten Ausläufer, der Schwerpunkt der Kackpfötchen bleibt im Bad.

Bis zum nächsten Teppich oder gar dem Bett hat dann höchstwahrscheinlich längst eine intensive Reinigungsprozedur stattgefunden. Inklusive Abschlecken des eigenen Popos. Luzi erledigt das oft noch direkt im Flur, spätestens aber im Wohnzimmer.

So oder so muss man sich als Mensch ja dann nicht direkt ein Küsschen abholen. Das hat noch Zeit bis später.

Wenn Katzen reinlich Schlitten fahren

Der schlimmste aller Unfälle ist aber wohl, wenn sich rund um das Klo Schleifspuren finden. Dann hat es wahrscheinlich eine Schlittenfahrt gegeben, und die ist gar nicht so lustig, wie sie auf den ersten Blick offenbar erscheint. Ich sage offenbar, weil ich den Akt des Schlittenfahrens noch nie gesehen habe. Ich kenne nur das Ergebnis.

Grund für dieses Schlittenfahren kann unter anderem eine Entzündung der Analdrüsen sein. Das wäre dann sehr schmerzhaft. Denkbar ist aber auch ein Wurmbefall, was auch nicht lustig wäre. Und selbst ein möglicher Juckreiz, zum Beispiel weil einfach was klebengeblieben ist, ist bestimmt nicht angenehm.

Zum Bild von Katzen, die so reinlich sind, wollen diese Schleifspuren jedenfalls mal so gar nicht passen. Und für eine reifere Dame von Welt wie die Luzi ist das alles bestimmt ziemlich demütigend.

Zum Glück habe ich diese Spuren bislang überhaupt erst dreimal vorgefunden. Drei isolierte Ereignisse. Das spricht zumindest mal nicht für eine schlimmere Ursache. Aber schön ist anders.

Explosion im Bad

Nie werde ich vergessen, wie ich den einen Morgen ins Bad komme – und rückwärts wieder herausfalle. Mir fehlen fast die Worte, um zu beschreiben, was ich dort vorgefunden habe.

Es sah aus, als hätte Luzi eine Kacke-Bombe gezündet. Rund ums Klo – und in einem kleinen Bad bedeutet das wirklich überall – klebten kleine Kacke-Stückchen. Zudem fanden sich am Boden lauter Abdrücke von Kackpfötchen, die dann auch bis in den Flur und – bei genauerer Betrachtung – bis kurz vor die Wohnzimmertür führten. Unfassbar! Das soll eine dieser Katzen produziert haben, die so reinlich sein sollen?

Nun gehe ich davon aus, dass Luzi es dann wohl doch nur besonders gut gemeint hatte. Beim Scharren hat sie halt nicht das Streugut, sondern ihre Hinterlassenschaft getroffen. Mit anderen Worten: Statt wie sonst oft das Streu großzügig im Bad zu verteilen, hat sie ihre Kacke gehäckselt und durch die Gegend fliegen lassen.

Wobei ich gerade merke, dass dieser Erklärungsversuch es irgendwie auch nicht besser macht.

Wie auch immer. Der Anblick hat mich jedenfalls schockiert. Das Putzen des Bads auch.

Aber das Luzi habe ich trotzdem lieb. Küsschen!

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