Katze schaut fern: Luz und ihre Artgenossen im TV

So manche Katze schaut gerne fern. Nicht so die Luzi. Tatsächlich läuft hier zwar der Fernseher sehr oft. Doch in 99,9 Prozent aller Fälle ignoriert sie ihn völlig. Oder sie wirft maximal einen desinteressierten Blick in seine Richtung. Es gibt allerdings Ausnahmen. Die haben was mit Artgenossinnen zu tun. Oder mit Klingeltönen.

Luzi sieht Schneeleopardin im TV

Dass Luz Grund zur Annahme geliefert hat, sie könne eine enge Beziehung zu Schneeleopardinnen haben, hatte ich schon mal erzählt. Ich hatte gar die steile These aufgestellt, meine kleine Frackträgerin könnte von einer solchen abstammen.

Diese Annahme geht zurück auf den großen TV-Moment, da in einer Raubkatzen-Doku eine Schneeleopardin Luzis Aufmerksamkeit bannte. Mit erhobenem Schwänzchen, den Blick auf die Mattscheibe gerichtet, lief sie auf den Fernseher zu. Und positionierte sich dann erwartungsfroh neben dem Gerät, weil sie offenbar davon ausging, die Raubkatze könnte dort in unser Wohnzimmer kommen.

»Aha«, dachte ich, »meine Katze schaut also doch gerne fern. Offenbar muss nur das Programm stimmen.«

Luzi und Klingeltöne im TV

Lange Zeit ist dann nichts mehr in der Art passiert. Selbst wenn Katzen im TV zu sehen waren, blieb Luzi desinteressiert. Hingegen reagierte sie auf Töne. Bevorzugt Klingeltöne. Vor allem solche, die in alten amerikanischen Spielfilmen auftauchen. Zum Beispiel so wie in Bei Anruf Mord. Kaum ertönt diese Art von Klingelton, spitzt die Luz ihre Öhrchen. Schaut sogar in die Richtung, aus der der Klingelton kommt. Sprich: zum Fernseher.

Auch Türklingeln, die aus dem TV kommen, können ihre Öhrchen durchaus zum Zucken bringen. In früheren Zeiten waren das nebenbei auch Momente, in denen sie kurz über die Flucht in den Kleiderschrank nachgedacht hat. Meist stand sie dann mit den Pfötchen schon halb im Schrank, letztlich blieb sie aber doch draußen. Schließlich bin ich ja nicht zur Wohnungstür gegangen, um die zu öffnen.

Katze schaut Katzen in Istanbul

Dann begab es sich, dass wir Kedi schauten. Eine Kollegin hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass dieser Film über Katzen und Menschen in Istanbul bei arte laufen würde. Aber natürlich hatte ich den Termin verpennt. Also holte ich das Ganze via Mediathek nach.

Ein netter Abend im Bett, das Notebook neben Luzi und mir. Von der ersten Hälfte bekam die Kleine gar nichts mit. Auf mir liegend war sie eingeschlafen. Die zweite Hälfte des Films hingegen hat sie mit mir zusammen geschaut. Zwischen mir und dem Notebook liegend, hatte sie den Blick die ganze Zeit auf den Monitor gerichtet. Dennoch dachte ich erst, sie bekäme von der Handlung gar nichts mit. Doch dann reagierte sie auf eben diese. Manchmal zuckten nur ihre Öhrchen, manchmal der ganze Körper, wenn die Katzen im Film zu Sprüngen ansetzten oder miteinander agierten.

Und wieder dachte ich: »Meine Katze schaut gerne fern – kommt halt auf das Programm an!«

Das Beitragsbild stammt übrigens aus dieser Situation. Allerdings zeigt es aus Gründen des fehlenden Nutzungsrechtes nicht länger die türkischen Katzen, sondern ein Bild von Joschi. Auf den Luzi wohl weit weniger entspannt reagiert hätte. Vielleicht eher so wie auf die Katzenkinder in der Katzenkita?

Katze schaut die Vox-Katzenkita

Aktuell gibt es hier ein neues Pflichtprogramm: die Vox-Katzenkita. Die erste Folge hatte Luzi stoisch ausgesessen und sich auch nicht von dem ein oder anderen begeisterten Kiekser meinerseits aus der Fassung bringen lassen. Ich meine, hallo, wir reden hier von drei Monate jungen Süßis. In die Norwegischen Waldkater Christopher und Constantin (was für Namen…) habe ich mich direkt schockverliebt. Und das, obwohl ich definitiv reifere, vor allem aber kleinere Katzendamen bevorzuge.

Die zweite Folge hatte ich dann aufgenommen, auch um sie zusammen mit Romy schauen zu können. Immerhin ist eine der Kandidatinnen in der Katzenkita ein Angstkätzchen wie Luzi, das aussieht wie Cobi in winzig. Doch bis zu unserer nächsten Verabredung wollte ich nicht warten.

Kaum aber startete ich die Wiedergabe der Aufnahme, stand Luz plötzlich wie gebannt da. Starrte auf den Fernseher, wedelte mit ihrem Schwanz. Und zeigte den dann derart aufgeplustert, kerzengerade nach oben – so habe ich sie noch nie gesehen! Aufgeplustert, weil sie sich vor irgendwas erschreckt hat, ja. Aber so dick und kerzengerade? Wow! Also doch kein Lämmchen im Katzenfell, die Luz…

Direkt fühlte ich mich genötigt, beruhigend und ablenkend auf sie einzuwirken. Viel davon zu sprechen, dass doch nur sie meine Nummer 1 ist. Und dass natürlich niemals eine Artgenossin kommen wird, ihr das Revier streitig zu machen. Es brauchte aber schon noch intensives Kuscheln, bis sie sich gänzlich beruhigt hatte und alles wieder gut war. Fernsehen kann ja so aufregend sein, haha!

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