Katze im Homeoffice – für Luzi nix Neues

Seit Corona arbeiten Menschen, sofern der Job dies zulässt, im Homeoffice. Viel ist da zu hören von der anspruchsvollen Anforderung, den eigenen Beruf und die Schule der Kinder unter einen Hut zu bekommen. In Hinblick auf Haustiere ist aber immer nur die Rede davon, dass immer mehr Menschen Tiere adoptieren. Was aber bedeutet Homeoffice für eine Katze wie Luzi? Oder einen Kater wie Cobi?

Kater Cobi liebt das Homeoffice

Angeblich soll es Katzen geben, die reagieren pikiert darauf, dass ihre Menschen plötzlich ganztägig zu Hause sind. Damit sehen Romy und ich uns sicherlich gar nicht konfrontiert. Im Gegenteil: Die Kater Joschi und Cobi finden es extrem spannend, dass ihre Menschen nun stets zur Verfügung stehen. Und Luzi kennt es eigentlich gar nicht anders. Zumindest nicht, seit sie ihre Zelte bei mir aufgeschlagen hat.

Kater Cobi liebt es, sich auf den Rechner zu legen. foto: Romy
De/aktiviert gerne mal Apps und schreibt lange Dokumente: Kater Cobi im Homeoffice. foto: Romy

Kürzlich schickte mir Romy ein Foto vom Monitor ihres Rechners. Zu sehen war ein Dokument voller unmotivierter Schriftzeichen. Hinzu kam die Bemerkung, dass Cobi mal wieder produktiv war und in kürzester Zeit über 1200 Seiten Text erstellt hatte.

Offenbar liebt Cobi nicht nur die Anwesenheit seines Lieblingsmenschen. Offenbar liebt er auch das Gefühl der Tastatur unter seinen Pfoten. Oder auch unter seinem Bauch. Denn die meisten Fotos von ihm auf der Tastatur zeigen ihn liegend.

Was mich sehr an den alten Witz erinnert: »Sorry, Chef, ich kann heute nicht arbeiten. Ich habe einen Kater.«

Katze Luzi ist Profi im Homeoffice

Darüber können Luzi und ich nur schmunzeln. Als Katze im Homeoffice ist sie sozusagen ein Profi der ersten Stunde. Ansichten von ihr auf meinem Schreibtisch gibt es jedenfalls kaum. Das Bild oben ist eine echte Rarität. Und im Übrigen auch Grundlage eines der Luzi-Kunst-Bilder.

Sehr schnell hat Luzi verstanden, dass ich in Sachen Arbeit ein wenig wie mein Vater bin. Allerdings reagiere ich auf Ansprache weit weniger ungehalten als er seinerzeit. Wie ungerne habe ich ihn, dem Wunsch meiner Mutter folgend, zum Essen gerufen. Anders sieht es aus für Luzi. Ihr kann es passieren, dass ich so vertieft bin… Oft reagiere ich erst einmal gar nicht.

Deshalb gab es am Anfang hier Szenen, da saß ich am Schreibtisch, Luzi hockte hinter mir am Boden und maunzte. Erst nur einmal und das relativ leise. Nach gefühlten fünf Minuten wieder ein Maunzen, diesmal schon lauter. Fortan steigerte sie nicht nur die Frequenz, sondern auch die Amplitude. Mit anderen Worten: Die Abstände zwischen den Maunzern verkürzten sich, während ihre Lautstärke beständig zunahm. Schließlich habe ich dann meist doch wie gewünscht reagiert. Aber eben leider nicht immer…

Aus diesen Szenen hat Luzi durchaus gelernt. Weshalb sie im Laufe der Zeit immer mehr Abstand davon genommen hat, mich aus der Konzentration holen zu wollen.

Aber auch ich habe gelernt. So richten sich meine Arbeitszeiten mittlerweile nach den Schlafenszeiten meiner Katze. Wobei Katzen im Allgemeinen und Luzi im Speziellen zum Glück wahrlich viel schlafen.

Pausen im Homeoffice mit Katze verbringen

Inzwischen habe ich die Unterbrechungen in der Konzentration aber auch ganz liebgewonnen. Statt ungehalten oder gar nicht zu reagieren, heiße ich Luzis Buhlen um Aufmerksamkeit willkommen. Weiß ich doch, dass Pausen so wichtig und hilfreich sind. Gerade, wenn man an einem Problem sitzt und die Lösung nicht direkt sieht. Oft reicht es da schon, kurzfristig mal den Raum zu verlassen und etwas ganz anderes zu machen. Zum Beispiel Kaffee.

Oder aber man verbringt die Pause mit einer Mitbewohnerin. Sei diese nun Mensch oder Tier. Ein bisschen Quatschen über banale Dinge macht den Kopf dabei genauso frei wie, sagen wir, das tägliche Training auf der Rampe. Ein bisschen Schmusen kann auch nicht schaden. Wobei das mit dem Schmusen so eine Sache ist: sehr schwer, sich davon auch wieder loszureißen.

Kurze Pausen sind hier in Luzis Revier im Übrigen auch allein wegen meiner Art der Futtergabe notwendig. Wenn die Katze im Homeoffice ihr Futter in vielen kleinen Portionen zu sich nimmt, bedeutet das eben auch viele kleine Pausen für den Menschen, der den Zugang zum Futter dominiert.

Luzi arbeitet bald mit im Homeoffice

Einen Unterschied hat Luzi durch die Corona-Zeiten nun doch erfahren. Im Gegensatz zu früher, da ich Kunden auswärts getroffen habe, finden diese Kontakte nun per Telefon oder Skype statt. Das wiederum bedeutet, dass Luzi ganz viel von dem mitbekommt, was ich mit Kunden zu besprechen habe.

Umgekehrt bekommen Kunden aber auch manchmal was von Luzi mit. Spätestens wenn ich um Entschuldigung bitte und sage, dass ich gerade mal meiner Katze was zu essen geben muss, sagen die dann meist: »Ja, das habe ich mir schon fast gedacht…«. Luzis Stimmchen ist halt durchaus kräftig, vor allem wenn es um Futter geht.

Insgesamt bringt mich diese Erfahrung aber auch auf die Idee, Luzi fortan mit Kundenkontakten zu betrauen. Ich meine, sie hat mittlerweile alles mitbekommen, was es da zu erzählen gibt. Das hat sie jetzt doch alles oft genug gehört. Warum sollte sie nicht die erste Katze werden, die telefonische WordPress Coachings übernimmt???

Annexion des Schreibtischstuhls

Im Homeoffice immer dabei: Kater Cobi mit auf dem Schreibtischstuhl. foto: Romy
Mit Kater im Homeoffice. foto: Romy

Nun bekam ich kürzlich auch noch dieses hübsche Bild von Romy und Cobi im Homeoffice. Der Gute liegt also nicht nur gerne auf dem Rechner. Er macht es sich auch hinten auf dem Schreibtischstuhl gemütlich. Und das erinnert mich an eine Geschichte, die mal bei einer Kundin in deren Homeoffice passiert ist.

Insgesamt viermal war ich bei dieser Kundin eingeladen und durfte dabei auch ihre Katzen kennenlernen. Ein Schwesternpaar. Die eine sehr, sehr schüchtern. Die andere voller Selbstvertrauen und rotzfrech.

Nun begab es sich, dass meine Kundin mir einen Stuhl zuwies, der eigentlich der rotzfrechen Katze gehörte. Also zumindest hat die Katze das so gesehen. Weshalb sie vom ersten Tag an meinte, mir die Eigentumsverhältnisse verdeutlichen zu müssen.

Drei Nachmittage saß ich dort und hatte das Vergnügen mitzuerleben, wie die Katze entweder hinter mir an der Rückenlehne ihre Krallen schärfte. Oder sie hinter mir auf den Sitz sprang und sich dann dort mit aller Kraft gegen meinen Rücken lehnte. Obwohl sie noch recht klein war, hätte sie es dabei tatsächlich fast einmal geschafft, mich von diesem Stuhl zu schubsen.

Erst am vierten Nachmittag fand das Ganze ein salomonisches Ende. Das Kätzchen sprang auf meinen Schoß und machte es sich dort gemütlich. So hatte sie ihren Willen durchgesetzt: Sie saß auf dem Stuhl. Dass ich noch zwischen ihr und der Sitzfläche war, nahm sie billigend und ich vergnügt in Kauf.

Beteilige dich an der Unterhaltung

4 Kommentare

  1. 💘 Britta mal wieder süße Geschichten!!!! Da geht das Herz ❤ auf. Bleibt Beide gesund und weiterhin eine tolle Zeit zusammen. Ganz liebe Grüße Barbara

  2. Eine sehr schöne Geschichte aus der Katzenwelt von Cobi, Joschi und Luzi! Sehr schön geschrieben! Homeoffice ist scheinbar auch gut fürs Tierwohl!

  3. Liebe Britta,
    darüber haben wir uns auch schon Gedanken gemacht. Seit mehr als einem Jahr haben unsere drei Lieblinge jetzt ständig entweder Mama oder Papa Zuhause. Auch wir haben davon gehört, dass einige Katzen davon gestresst sein können. Am Verhalten merkt man aber deutlich, dass sie bei uns wohl kein Problem damit haben – immerhin gibt es ja einige Vorzüge in der Home-Office-Zeit: regelmäßige Streicheleinheiten, pünktliche Verpflegung und Freigang so oft man mag.

Schreibe einen Kommentar

Die im Rahmen der Kommentare angegebenen Daten werden von uns dauerhaft gespeichert. Cookies speichern wir nicht. Für weitere Informationen siehe bitte unsere Datenschutzerklärung.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert