Man mag es kaum glauben, aber für Luzis Häkelmaus aus Sisalgarn stand nicht nur ihre Lieblingsmaus, sondern auch die Sendung mit der Maus-Maus Pate – haha! Aber der Reihe nach: Als Luzi bei mir einzog, brachte sie bereits eine bunte Häkelmaus mit. Die hatte Romys Nachbarin gemacht. Eine für Luzi und eine für Joschi. Zwillingsmäuse, wenn man so will.
Nur dass sich mittlerweile die beiden Mäuse einander so gar nicht mehr gleichen wollen. Schuld daran ist Joschis Mitbewohner Cobi, der alles abschleckt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Deren Maus gleicht also nicht wirklich mehr einer Maus. Luzis Maus hingegen ist einfach nur ein bisschen in die Jahre gekommen. Deshalb die Idee, aus Sisalgarn eine Kollegin zu häkeln.
Material für eine Häkelmaus
Für eine Häkelmaus braucht es, man mag es kaum glauben, Wolle. Oder etwas, das Wolle gleicht. In meinem Fall ist dies Sisalschnur. Hinzu kam für das Innenleben, also zum Ausstopfen, und die Augen noch sehr dicke schwarze Wolle. Etwas Katzenminze kann auch nicht schaden.
Außerdem braucht es natürlich eine Häkelnadel. Und es ist durchaus sinnvoll, wenn man beides, Nadel und Garn, schon einmal in Händen gehalten und eine Grundvorstellung davon hat, wie das mit dem Häkeln funktioniert.
Das Häkeln
Das letzte Mal, dass ich gehäkelt habe, war schon ein bisschen her. Deshalb musste ich mich selbst erst einmal orientieren. Vor allem suchte ich nach Anleitungen, wie sich so ein dreidimensionales Objekt am besten häkeln lässt. Meine bisherige Erfahrung bezog sich doch eher auf einfache Topflappen…
Anleitung fand ich bei der Sendung mit der Maus. Nun war aber nicht mein Ziel, eine Maus wie DIE Maus zu produzieren. Ich wollte einfach nur das grundsätzliche Vorgehen wissen. Wie schaffe ich es, dass meine Häkelmaus ein spitzes Schnäuzchen hat, einen schmalen Kopf, einen dicken Körper und schließlich einen Popo mit einem langen Schwanz? DIE Maus wusste Rat.
Und so geht’s:
Man erstelle drei Luftmaschen. Dann schließt man durch das Einstechen in die erste der drei Luftmaschen den Ring.
Fortan geht es immer eine Richtung. Also anders als beim Topflappen, bei dem man am Ende einer Reihe das Werk umdreht und zurück häkelt. Wenn im Folgenden also von einer Reihe die Rede ist, fällt es irgendwann nicht mehr so leicht nachzuvollziehen, von welcher Reihe hier die Rede ist.
Wichtig ist nun, die Anzahl der Maschen nach und nach zu erhöhen. Am Anfang sind es nur drei Maschen. Damit lässt sich keine Maus häkeln. Deshalb gilt es, pro Reihe immer wieder statt einmal gleich zweimal in eine Masche zu stechen und diese so zu verdoppeln. Allzu oft sollte man das aber nicht machen, es sei denn, die Häkelmaus soll so groß wie die Katze werden.
Zwölf Reihen Häkelmaus
Insgesamt besteht meine Häkelmaus schon allein wegen des relativ dicken Garns aus nur aus zwölf Reihen. Dabei habe ich in der ersten Reihe gar nichts verdoppelt. Schließlich sollte die Schnauze meiner Maus einigermaßen spitz sein.
In der zweiten Reihe habe ich aus drei Maschen fünf gemacht. In der dritten Reihe hingegen bleibt es bei den fünf Maschen. Und in der vierten Runde habe ich jede zweite Masche verdoppelt, sodass es insgesamt acht Maschen sind.
Nun lässt sich die Arbeit auch umstümpeln. Der Faden am Schnäuzchen hängt somit nicht länger nach außen, sondern nach innen. So lässt sich nicht nur leichter häkeln, sondern auch besser entscheiden, wie dick die Maus werden soll.
Maschen vermehren Arbeit umstülpen
Ich habe in der fünften Reihe aus acht Machen zwölf und in der sechsten Reihe aus den zwölf Maschen sechszehn gemacht. Für Luzis Maus fand ich das dick genug. Als ich auch für Romy »Katers« eine solche Maus gehäkelt habe, waren es ein paar Maschen mehr. Große Kater, große Maus.
Ab der neunten Reihe gilt es dann, dem Tier einen Popo zu geben. Die Anzahl der Maschen muss sich nun also zügig verringern. Dazu sticht man also nicht mehr in jede Masche. In der neunten Reihe kann man schon mal vier auslassen. So auch in der zehnten. Damit sind überhaupt noch acht Maschen übrig, die halbiert man in der elften Reihe. Und in der letzten geht es dann auch noch den letzten vier Maschen an den Kragen.
Mit Wolle Augen gestalten und ausstopfen
Bevor man der Maus allerdings einen runden Popo verpasst, sollte man sie ausstopfen. Ich habe dafür ein sehr weiches, dickes, schwarzes Garn benutzt. Und damit lassen sich auch die Augen gestalten. Dazu habe ich das schwarze Garn an einer passenden Stelle nach außen heraus und direkt daneben wieder hinein nach innen gezogen. Schon ist ein Auge fertig. Nach dem zweiten Auge habe ich die Maus dann mit der schwarzen Wolle ausgestopft.
Der Schwanz der Maus ist dann übrigens nur ein Stück Sisalgarn, das man nicht zu knapp nach der letzten Masche abschneiden sollte. Das Anfangsstück des Sisalgarns versteckt sich in der Maus, muss also auch nicht irgendwie vernäht werden.
Von Luzi getestet und…
Nun würde ich gerne behaupten, dass meine Maus bei Luz super angekommen wäre. Ich habe ja sogar noch etwas Katzenminze mit hineingestopft. Aber Luz ist doch ihrer Lieblingsmaus treu geblieben.
Die »Katers« hingegen finden ihre große Sisalmaus gar nicht so schlecht. Kürzlich habe ich erst mit ihnen damit gespielt. Sie sieht auch tatsächlich noch nach Maus aus. Offenbar schmeckt dem Herrn Cobi Sisal nicht so gut.