Frauen schlafen besser neben Hunden

Eine Studie aus den USA sorgt für einen echten Aufreger unter Katzen: Angeblich schlafen Frauen besser neben Hunden. Oder auch nur neben einem Hund. Es muss nicht gleich ein ganzes Rudel sein, das das Bett bevölkert. Demgegenüber soll die Katze im Bett genauso störend sein wie ein menschlicher Bettpartner.

»…cats who slept in their owner’s bed were reported to be equally as disruptive as human partners, and were associated with weaker feelings of comfort and security than both human and dog bed partners.«

Hoffmann, Christy L. et al (2018): An Examination of Adult Women’s Sleep Quality and Sleep Routines in Relation to Pet Ownership and Bedsharing. Anthrozoös 31 (6): 711-725.

Die Studie

Die Autorinnen haben 962 US-amerikanische Frauen um eine Selbsteinschätzung in Hinblick auf ihre Schlafqualität gebeten. Von diesen Frauen hatten 93 Prozent mindestens einen Hund oder eine Katze. Allerdings teilten nur 86 Prozent ihr Bett mit den tierischen Mitbewohnern: 55 Prozent mit mindestens einem Hund und 31 Prozent mit mindestens einer Katze. Immerhin 57 Prozent der Befragten boten zudem noch einem menschlichen Partner Platz zum Schlafen.

Nun gaben viele dieser Frauen an, schon allein deshalb besser neben Hunden schlafen zu können als neben ihren menschlichen Partnern, weil die Hunde sie weniger stören. Und: Hunde bieten diesen Frauen offenbar ein stärkeres Gefühl von Schutz. Abgesehen davon gehen die Frauen mit ihren Hunden früher ins Bett und stehen auch früher wieder auf.

Katzen hingegen sind laut dieser Studie die wahren Störer im Bett. Schlimmer noch als die menschlichen Schlafpartner. Denn Katzen stören genauso sehr und bieten zudem noch weniger das Gefühl von Schutz und Komfort.

Luzi ist nicht amüsiert: What???

Als ich Luzi davon erzählt habe, dass Frauen angeblich besser neben Hunden schlafen, reagierte sie direkt empört. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, was sie nun zu tun gedenkt. Ist sie einfach nur angefressen? Formuliert sie bereits eine diplomatische Note? Oder plant sie gar den großen Aufstand: Katzen dieser Welt, vereinigt euch?

Auf der anderen Seite: Was sollen denn Männer dazu sagen? Vorausgesetzt, die Mehrheit der menschlichen Bettpartner der befragten Frauen war tatsächlich männlich. Könnte ja auch sein, dass unter den 57 Prozent menschlicher Bettpartner wiederum die Hälfte Frauen waren. Wie auch immer: Menschliche Bettpartner von Frauen mit Hund haben schlechte Karten. Wohingegen sich menschliche Bettpartner von Frauen mit Katze mit der Katze um die Rolle des größeren Störenfrieds streiten können.

Was soll ich sagen: Irgendwas stimmt hier nicht. Zumindest braucht das Ganze mal ein wenig differenzierte Betrachtung. Deshalb hier mein Plädoyer für die Katze als idealer Schlafpartner.

Plädoyer: Besser schlafen mit Katze im Bett

Frau schläft besser mit einer Luzi im Bett
Mit einer Luzi im Bett schläft es sich immer noch am besten

Bettgeschichten von Luzi habe ich hier ja schon mehrfach preisgegeben. Ja, ich hatte anfänglich so meine Bedenken in Bezug auf meine Schlafqualität mit Katze im Bett. Wobei meine Sorgen vor allem damit zu tun hatten, ich könnte mich nachts auf die Luzi wälzen. Weshalb ich anfänglich auch eher unruhig schlief.

Das ist aber längst vergessen. Ich könnte auch sagen: Was interessiert mich mein Gerede von gestern. Schon lange sind hier die Verhältnisse geklärt. Luzi hat ihre Seite des Bettes, ich meine. Und manchmal treffen wir uns in der Mitte. Aber auch das ist kein Problem, dann wird es halt noch kuscheliger.

…. Komfortzone Katze

Denn von wegen schlechter Komfort. Hallo? Was könnt mehr Komfort bieten als ein Fellkissen im Bett, das auch noch leise schnurrt. Frauen, die ihr besser mit Hunden im Bett schlafen könnt, ihr wisst ja gar nicht, was euch da abgeht! Diese Frequenz, die sogar Knochenbrüche heilt und den Blutdruck senkt – davon können sich Hunde mal eine Scheibe abschneiden!

Und jetzt kommt mir nicht mit dem süßen Schnarchen eures Hundes. Denn das können die Luzis dieser Welt auch. Wenn hier ein Schnarchen unangenehm ist, dann ist es das von Menschen. Und nein, Männer, damit will ich euch nicht diskriminieren. Denn schnarchen können auch wir Frauen erschreckend gut. Von meinem eigenen bin ich sogar schon aufgewacht.

… Katzen schützen

Zugegeben, der Punkt für den Schutzfaktor geht an die Hunde. Wenn meine Nachbarin ihren Schwieger-Hunde zu Besuch hat, weiß das sofort das ganze Haus. Keine Chance, sich ihrer Wohnungstür zu nähern, ohne dass der Hunde dahinter ausflippt.

Ich hingegen stand kürzlich vor meiner Wohnungstür und musste mich nach dem Schlüssel bücken, der mir aus der Hand gefallen war. Da hörte ich von hinter der Tür ein leises, zuckersüßes »Miauuu…«. Oh, dachte ich, vielleicht sollte ich doch ein Schild an die Tür kleben:

»Achtung, hier wacht eine aufmerksame Katze!«

Nein, was den Schutzfaktor betrifft, funktioniert es eher andersherum. Ich habe diese fürsorglichen Muttergefühle entwickelt und würde mich jederzeit beschützend vor meine Katze werfen. Umgekehrt erwarte ich das gar nicht von ihr.

Störfaktor Bettpartner

Nun ist selbst in Sachen Süßi nicht alles süß. Wenn aus Süßi morgens Tyranni wird, stört das definitiv meinen Schlaf. Weshalb ich gar nicht verstehen kann, warum nur Frauen mit Hund andere Schlaf- und Weckzeiten haben sollen. Für die hat Luzi ganz definitiv auch bei mir gesorgt.

… frühes Aufstehen

Wo sind die Zeiten hin, da ich mir die Nächte um die Ohren geschlagen habe und dann irgendwann am nächsten Mittag aufgestanden bin? Seit Luzi bei mir lebt, gehen wir mit den Hühnern ins Bett und stehen mit eben diesen morgens auch wieder auf. Wobei das mit dem Schlafengehen mehr Spaß macht.

Aber immerhin muss ich morgens nur für ein frühes Frühstück sorgen. Nicht muss ich mit meiner Katze vor die Tür, damit sie ihre Geschäfte verrichten kann.

… nächtliches Erbrechen

Auch nicht wirklich schön ist es, um halb fünf Uhr morgens durch ein beherztes Gulp, gulp, gulp aus dem Schlaf gerissen zu werden. Früher ist Luzi dafür wenigstens noch vom Bett gesprungen. Wobei ich nicht so sicher bin, was schlimmer ist: Kotze auf dem Teppich oder Kotze im Bett. Die Bettwäsche lässt sich immerhin in die Waschmaschine stecken.

Aber was ist hier schlimmer: eine kleine Luzi, die mitten in der Nacht ins Bett kotzt – oder ein großer Hund? Sagen wir: ein Neufundländer. Das stelle ich mir mal mindestens so übel vor wie ein ins Bett kotzender Mensch. Und wieder: Ich sage nicht Mann. Vielleicht denke ich Mann. Aber ich denke auch an meine eigene Lebensmittelvergiftung von vor ein paar Jahren. Da hätte ich nicht neben mir liegen wollen.

… Katzen duften

Aber wo wir gerade bei den unangenehmen Dingen sind: Im Gegensatz zu Hunden, deren feuchtes Fell sehr stinken kann, riechen Katzen immer himmlisch. Oder sagen wir: fast immer himmlisch. Ein echter Schlafkiller kann nämlich sein, wenn die Katze ihr Geschäft macht und dann eine Wand des olfaktorischen Grauens durch die Wohnung zieht. Zum Glück passiert das hier nie des Nachts. Stinker legt Luzi bevorzugt nachmittags oder vor dem Schlafengehen hin.

Gegenstudie in Planung

Kater Joschi genießt auch mal das Bett für sich alleine. foto: Romy
Joschi schläft auch gerne mal ganz alleine. foto: Romy

Traue nie einer Studie, die du nicht selbst gemacht hast. Deshalb plane ich eine große Gegenstudie. Die Fragestellung: Wie gut schläft es sich, wenn das Bett richtig voll ist. Hund, Katze, Maus, Frau, Mann, drei Kinder. Sowas in der Art.

Erstes Studienobjekt: Romy mit ihren Katern und dem Mann. Immer wieder kann ich nur bewundern, wie die Vier mit einer Fläche parat kommen, die nur unwesentlich größer ist als die, die Luz und ich uns teilen. Zumal Joschi und Cobi wahrlich keine kleinen Katerchen sind.

Als ich Romy von der Studie erzählte, war ihre erste Reaktion ein definitives »Das kann nicht sein«. Dem folgte allerdings wenig später ein einräumendes »Was ist schon Schlaf«. Das müssen wir also noch genauer untersuchen.

Schaf, das finden jedenfalls Luzi und ich, ist was ganz Tolles, dem wir uns gerne jede Nacht wieder zusammen hingeben.

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