Der Katze Sitz beibringen – Luzis leichteste Übung

Einer Katze Sitz beibringen – für manche Katzenmenschen klingt das absurd. Sitz! – das sagt man doch nur zu Hunden! Aber es hat seine unschlagbaren Vorteile, wenn auch eine Katze in der Lage ist, sich mal für einen Moment irgendwo hinzusetzen. Zum Beispiel auf eine Waage. Vor allem im Zusammenhang mit Medical Training ist es grundlegend erforderlich, dass eine Katze Sitz kann. Also haben wir das geübt. Und was soll ich sagen: Der Moment, da Luz mich verstand, war einer der schönsten überhaupt.

Katze Sitz beibringen mit Targetstick

Wie schon im Beitrag Mit der Katze clickern anfangen erwähnt, habe ich meine Erkenntnisse aus der Fachliteratur. In dem Buch, das ich hauptsächlich zurate gezogen hatte, kam der Targetstick zum Einsatz. Die Anleitung hatte irgendwas mit Das Target im Halbkreis über dem Kopf der Katze nach hinten führen zu tun. Dann soll sie sich nahezu automatisch hinsetzen.

Mag sein. Ich hatte aber, wie im besagten Beitrag schon erwähnt, Luz gar nicht darauf konditioniert, dem Target mit der Lakritznase zu folgen. Entsprechend konnte sie mit dieser Anleitung nun auch nichts anfangen.

Katze Sitz beibringen mittels Capturing

Auch das sogenannte Capturing habe ich aus der Fachliteratur. Also den Ansatz, bei dem man so lange wartet, bis die Katze gewünschtes Verhalten zeigt, und dies dann entsprechend belohnt. Mit dem Click und natürlich auch dem heißbegehrten Leckerli. Auf diese Weise konnte ich dann meiner Katze Sitz beibringen.

Eigentlich braucht es nicht mehr als ein bisschen Geduld und auch etwas Mut. Schließlich geht es darum, die Katze einfach mal ausprobieren zu lassen. Im Zweifel kommen dann eben auch die Krallen zu Einsatz.

So hat Luz Sitz gelernt

Für die Übung habe ich mich also mit der üblichen Dosis Leckerli auf den Boden gesetzt und für Luz gut ersichtlich eines in meine linke Hand genommen. Die linke Hand, weil ich Rechtshänderin bin und im Zweifel Kratzspuren links besser verwinden kann. Gab aber keine. Luz ist eben doch mehr ein Lämmchen im Katzenfell.

Als ihr nun klar war, dass ich da ein Leckerli in der Hand hatte, habe ich die zur Faust geschlossen und sie ihr hingehalten. Unter dem Motto: Finde selbst heraus, wie du da herankommst.

Also fing sie an zu testen. Die Faust mit der Lakritznase anstupsen, ablecken oder auch anköpfeln. Ein bisschen fordernd maunzen. Nochmal köpfeln. Nochmal anstupsen. Mit der Pfote anstoßen. Maunzend ein paar Kreise drehen und dann alles nochmal von vorne.

Schließlich gingen ihr die Ideen aus. Ratlos setzte sie sich vor mir hin. Schwupps! öffnete sich meine Faust, und der Weg zum Leckerli war frei. Was Luz einfach erst mal freudig hingenommen hat.

Der Moment der Erkenntnis: unbezahlbar

Ich musste die Übung dann nur noch zweimal wiederholen, bis der Groschen gefallen war. Beide Male hatte sie ihr Repertoire wieder voll ausgeschöpft. Und beide Male gab es das Leckerli genau in dem Moment, da sie sich hinsetzte.

Ihr Blick nach dem dritten Mal war unbezahlbar. Wenn eine Katze verblüfft schauen kann, dann Luz in diesem Moment. In Laufschrift stand jedenfalls auf ihrer kleinen Stirn geschrieben:

Moment mal, um mehr geht es hier nicht?!
Ich soll mich nur hinsetzen?!

Luz so beim Katze Sitz beibringen

Natürlich, wir haben noch die ein oder andere Wiederholung gebraucht, bis sich diese Erkenntnis in ihrem Hirn manifestiert hatte. Zumal ja dann auch noch das Wort Sitz! dazu kommen musste. Ebenso die passende Geste, die man vom Hundetraining kennt. Aber das ist dann nur noch eine Frage der Zeit und der Wiederholungen.

Bekanntlich muss man fortan schwer aufpassen, wer hier eigentlich wen trainiert. Luzi jedenfalls hat schnell verstanden, dass ein Hinsitzen im Zweifel nicht falsch sein kann. Sprich: Wenn sie sich beim Training einfach mal so hinsetzt, ohne dass ich sie vorher darum gebeten habe, darf es natürlich kein Leckerli geben. Das kann es dann nur für die Folgeübung geben, die sich an das Sitz! anschließen können.

Sitz auf der Waage

Für die mehr oder wenige regelmäßige Gewichtskontrolle ist Sitz! jedenfalls großartig. Klar, wer seine Katze einfach mal so auf den Arm nehmen kann, steigt mit ihr zusammen auf die Waage und rechnet das eigene Gewicht hinterher ab.

Luz aber mag nicht festgehalten werden, auch nicht auf dem Arm. Zugegeben, sie zum Sitzen auf der Waage zu bringen, braucht mehr Leckerli, als mir lieb und für ihre Figur günstig sein kann. Aber letztlich macht ihr das Wiegen so auch noch Spaß und der Messwert ist genauer.

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