Auf der Lauer vor dem Balkon

Ein kleiner Vogel namens Kohlmeise kommt uns neuerdings jeden Morgen auf dem Balkon besuchen – sehr zu Luzis Freude. Aber auch zu meiner. Hatte doch mein kleines Vogelhäuschen bislang keinerlei Beachtung gefunden in der Vogelnachbarschaft. Dabei hatte ich es so gut gemeint: Für die Vögel was zu futtern und für die Luz was zu gucken. Katzen-TV hatte ich es damals genannt. Nun endlich findet es Anklang.

Wie alles begann

Vor Kurzem weckt mich eines Morgens ein kratzendes Geräusch. Im selben Moment schießt Luz, die neben mir gelegen hatte, blitzeschnell und federleicht (!) über mich hinweg zur Balkontür. Und obwohl sie vor dem geschlossenen Vorhang stehengeblieben war, war sie offenbar voll orientiert darüber, wer oder was sich da gerade wo auf dem Balkon befand. Bis hin zu ihrem nachschauenden Blick nach oben: Der Verursacher des Kratzgeräusches war offensichtlich davongeflogen.

Tags drauf, wieder früher Morgen, waren wir beide schon wach, als Luz für mich völlig unvermittelt vom Bett zur Balkontür und dort fast durch die Glasscheibe hechtete. Ich hatte nichts wahrgenommen, das ihr Jagdverhalten ausgelöst haben mochte, und schaute ihr nur fasziniert hinterher.

Am dritten Tag schließlich, Luzi war wieder zur Balkontür geeilt, zeigte sich mir ihre Beute dann ein wenig später. Besagte Kohlmeise schaute sich auf meinem Balkon ausgiebig um und bediente sich schließlich am Vogelfutter. Ungestört durch Luz, die derweil einen Raum weiter ihr Frühstück zu sich nahm.

Auf der Lauer vor dem Balkon

Seither lauert Luzi dem kleinen Vogel jeden Morgen auf. Auch wenn es nicht immer zu einem Zusammentreffen kommt, kann Lauern ja nicht schaden. Und die kleine Meise kommt dabei zum Glück ja auch nicht zu Schaden.

Und deshalb singen wir dieser Tage nun das bekannte Kinderlied Auf der Mauer auf der Lauer im Luzigewand.

Die weiteren Strophen gehen übrigens so: